„Russland wird Investment-Grade-Status behalten“
Erstmals seit 1999 hat die Rating-Agentur Standard & Poor’s die Bonität russischer Staatsanleihen herabgestuft. Statt mit einem BBB+ werden Fremdwährungsanleihen nun mit einem BBB bewertet und Papiere, die auf Lokalwährung lauten, mit BBB+ statt A-. Die Gründe der Herabstufung und die Aussichten für den Rentenmarkt der Region erläutert Stefan Grünwald, Manager des Rentenfonds Raiffeisen-Osteuropa-Rent, gegenüber DAS INVESTMENT.com.
DAS INVESTMENT.com: Hat Sie die Herabstufung der russischen Staatsanleihen überrascht?
Stefan Grünwald: Nicht wirklich, der Markt hat dies bereits vorweggenommen. Die zuletzt gestiegenen Zinsen etwa waren bereits ein Hinweis auf dieses Szenario.
DAS INVESTMENT.com: Warum genau wird die Bonität der Anleihen von Standard & Poor’s nun kritischer bewertet?
Grünwald: Die fundamentale Situation in Russland hat sich verschlechtert: Der sinkende Ölpreis drückt auf die bislang üppigen Budget-Überschüsse. Hinzu kommen die Liquiditätssituation aufgrund der hohen Kapitalrückflüsse sowie die Abwertung des Rubels. Beides wirkt sich zusätzlich negativ auf die Bonität des Landes und damit die Qualität russischer Staatsanleihen aus.
DAS INVESTMENT.com: Halten Sie eine weitere Herabstufung der Bonität und damit den Verlust des Investment-Grade-Status russischer Staatsanleihen für möglich?
Grünwald: Nein, ich gehe davon aus, dass das aktuelle Rating vorerst nicht weiter herabgesetzt wird. Denn noch immer verfügt Russland über einen hohen Bestand an Währungsreserven, der ein solches Szenario verhindern sollte.
DAS INVESTMENT.com: Wie sind Sie konkret in Russland investiert?
Grünwald: Bis vor der Zuspitzung der Finanzkrise lag die Gewichtung bei rund fünf Prozent. Aktuell sind es allerdings nur drei Prozent, da mit der Abwertung des Rubels gerechnet wird.
DAS INVESTMENT.com: In den letzten Monaten haben osteuropäische Fremdwährungen stark abgewertet, insbesondere die türkische Lira. Wie geht es 2009 weiter, entspannter oder weiterhin sehr volatil?
Grünwald: Ich denke, die extremen Schwankungen dürften noch weit bis ins kommende Jahr hinein anhalten. Bis dahin lässt sich eher auf der Zins- als auf der Währungsseite Geld verdienen. Ab dann sehe ich aber auch wieder Aufwertungschancen für einige Währungen.
DAS INVESTMENT.com: Welche sind das?
Grünwald: Die besten Aussichten sehen wir für Papiere, die auf den polnischen Zloty und den ungarischen Forint lauten. Für eine positive Entwicklung des Zlotys spricht der immer näher rückende Beitritt Polens zur Europäischen Währungsunion, für den Forint das hohe Zinsniveau und Verbesserungen der Leistungsbilanz.
DAS INVESTMENT.com: Hat Sie die Herabstufung der russischen Staatsanleihen überrascht?
Stefan Grünwald: Nicht wirklich, der Markt hat dies bereits vorweggenommen. Die zuletzt gestiegenen Zinsen etwa waren bereits ein Hinweis auf dieses Szenario.
DAS INVESTMENT.com: Warum genau wird die Bonität der Anleihen von Standard & Poor’s nun kritischer bewertet?
Grünwald: Die fundamentale Situation in Russland hat sich verschlechtert: Der sinkende Ölpreis drückt auf die bislang üppigen Budget-Überschüsse. Hinzu kommen die Liquiditätssituation aufgrund der hohen Kapitalrückflüsse sowie die Abwertung des Rubels. Beides wirkt sich zusätzlich negativ auf die Bonität des Landes und damit die Qualität russischer Staatsanleihen aus.
DAS INVESTMENT.com: Halten Sie eine weitere Herabstufung der Bonität und damit den Verlust des Investment-Grade-Status russischer Staatsanleihen für möglich?
Grünwald: Nein, ich gehe davon aus, dass das aktuelle Rating vorerst nicht weiter herabgesetzt wird. Denn noch immer verfügt Russland über einen hohen Bestand an Währungsreserven, der ein solches Szenario verhindern sollte.
DAS INVESTMENT.com: Wie sind Sie konkret in Russland investiert?
Grünwald: Bis vor der Zuspitzung der Finanzkrise lag die Gewichtung bei rund fünf Prozent. Aktuell sind es allerdings nur drei Prozent, da mit der Abwertung des Rubels gerechnet wird.
DAS INVESTMENT.com: In den letzten Monaten haben osteuropäische Fremdwährungen stark abgewertet, insbesondere die türkische Lira. Wie geht es 2009 weiter, entspannter oder weiterhin sehr volatil?
Grünwald: Ich denke, die extremen Schwankungen dürften noch weit bis ins kommende Jahr hinein anhalten. Bis dahin lässt sich eher auf der Zins- als auf der Währungsseite Geld verdienen. Ab dann sehe ich aber auch wieder Aufwertungschancen für einige Währungen.
DAS INVESTMENT.com: Welche sind das?
Grünwald: Die besten Aussichten sehen wir für Papiere, die auf den polnischen Zloty und den ungarischen Forint lauten. Für eine positive Entwicklung des Zlotys spricht der immer näher rückende Beitritt Polens zur Europäischen Währungsunion, für den Forint das hohe Zinsniveau und Verbesserungen der Leistungsbilanz.
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