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Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:44 UhrLesedauer: 6 Minuten

(Saat-)Gut fürs Depot

Foto: Fotolia
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Die Notierungen der Rohstoffe, insbesondere der Industriemetalle („Hard Commodities“), erklommen in den letzten Jahren ein Hoch nach dem anderem. Ganz zu schweigen von den Agrarrohstoffen („Soft Commodities“). Der Preis für Sojabohnen hat sich zwischen 2005 und Ende 2007 um 115 % verteuert, Mais verteuerte sich um 125 % und Weizen um 120 %. Der langfristige Trend „Agrarrohstoffe“ wurde dabei von drei Faktoren getrieben, die auch nachhaltig für Rückenwind sorgen dürften (siehe Schaubild). Faktor: Demographie Die Entwicklung bei den Agrarrohstoffen hängt, wie beim Öl und den Industriemetallen, eng mit dem wirtschaftlichen Aufstieg von China, Indien und den aufstrebenden Nationen zusammen. Deren rasantes Wirtschaftswachstum geht einher mit einer zunehmenden Industrialisierung, steigendem Wohlstand und damit auch einem Wandel der Lebensgewohnheiten. Demnach ist der demographische Wandel eine tragende Säule der Rohstoffnachfrage. Um gut 2,5 Milliarden Menschen dürfte die Weltbevölkerung in den nächsten Jahren wachsen. Dies entspricht einer Steigerung von 40 %! Faktor: Wohlstand Der Rohstoffbedarf steigt aber nicht nur durch die quantitativ steigende Weltbevölkerung, sondern es kommt auch zu einem „qualitativen“ Wachstum: Die Weltbank geht davon aus, dass die Länder mit niedrigem Einkommen in den nächsten Jahrzehnten doppelt so schnell wachsen wie die Länder mit hohem Einkommen. So wuchs z. B. das real verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der chinesischen städtischen und ländlichen Einwohner in 2007 um 12,2 % bzw. um 9,5 %. Somit steigt mit höherem Einkommen der Konsum und damit auch die Nachfrage nach höherwertigen, proteinreicheren Lebensmitteln. Wer heute Sojakeimlinge isst, will morgen Huhn und Rind auf dem Tisch haben. Das veränderte Konsumverhalten wird wesentlich rohstoffintensiver. Denn um Fleisch herzustellen, benötigt man ein Vielfaches an Getreide. Eine Entwicklung, die sich auch in nackten Zahlen widerspiegelt: So wuchs die Nachfrage der Schwellenländer z. B. nach Gemüse um 14 % und bei Fleisch um 13 % p. a. In den Industriestaaten wuchs sie lediglich 6 % bzw. 3 % p. a.