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Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:44 UhrLesedauer: 6 Minuten

(Saat-)Gut fürs Depot

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Faktor: Erneuerbare Energien Der Klimawandel zeigt es uns: höhere Durchschnittstemperaturen, mehr Umweltkatastrophen. Umweltschutz wird immer dringender. Fossile Energieträger müssen effizienter genutzt und erneuerbare Energien ausgebaut werden. Sojabohnen, Mais und Weizen spielen dabei als Alternativkraftstoff eine besondere Rolle. So betrug Ende 2006 die Weltproduktion von Ethanol über 50 Milliarden Liter. Neben wirtschaftlichen Zielen stehen auch politische Ziele im Vordergrund. Nach dem Willen der EU sollen bis 2020 den herkömmlichen Kraftstoffen 10 % biogene Kraftstoffe beigemischt werden (5,75 % bis 2010). Die USA hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2017 ca. 15 % des Kraftstoffverbrauchs durch Biokraftstoffe zu decken. Laut Schätzungen der internationalen Energieagentur (IEA) wird der weltweite Anteil von Biotreibstoffen von heute 1 % auf 4–7 % im Jahre 2030 ansteigen. Die Gründe: die sehr guten Umwelteigenschaften (kaum Treibhausgase) gekoppelt mit einer hohen Energie-Effizienz (93 %) gegenüber herkömmlichen Kraftstoffen sowie eine angestrebte breitere Diversifizierung der Energieversorgung in den Industrieländern. Industrialisierung und Verstädterung „fressen“ Äcker auf Das Angebot wird in erster Linie von den vorhandenen Anbauflächen bestimmt. Diese Anbauflächen waren in den vergangenen Jahrzehnten in ausreichendem Maße vorhanden, sodass es zu keinen großen Preissprüngen kommen konnte. Die Lagerbestände wiesen hohe Mengen aus. Doch mit zunehmendem Wachstum der Schwellenländer und steigendem Wohlstand stieg die Nachfrage nach Agrarrohstoffen steil an. Das hat u. a. dazu geführt, dass China nicht mehr als Exporteur an den Märkten auftritt, sondern zunehmend als weltgrößter Importeur agiert. Anfangs konnte diese Angebotslücke durch ausreichende Lagerbestände immer wieder geschlossen werden, doch für die Zukunft scheint sich ein anderes Bild abzuzeichnen. Die Produktionsdefizite weiten sich aus, Ackerland geht durch die um sich greifende Verstädterung verloren und die Lagerbestände, gerade bei Weizen, befinden sich auf historischen Tiefs. Was also tun? Der allgemeine Trend, dass sich Angebot und Nachfrage bei Agrarrohstoffen zu verschieben droht, konnte durch die drei oben beschriebenen Faktoren untermauert werden. Was das Segment darüber hinaus kennzeichnet: • China, momentan größter Importeur von Sojabohnen, wird mittelfristig aufgrund der Versorgungslage auch größter Importeur von Mais werden. • Die beiden Agrarrohstoffe Mais und Sojabohnen, die einerseits zur Herstellung von Ethanol und andererseits zur Verarbeitung in Biodiesel nötig sind, werden in Zukunft um die Anbauflächen konkurrieren (Flächenkonkurrenz).
• Aufgrund der ohnehin schon stark gesunkenen Lagerbestände beider Agrarrohstoffe sowie der weiter steigenden Nachfrage nicht nur aus den Schwellenländern (v. a. China) erwartet man eine weitere Verknappung bzw. Verschärfung der Versorgungslage. • Vorräte für Mais, Weizen und Sojabohnen stehen auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren,bei US-Weizen sogar auf dem niedrigsten Stand seit den Sechzigerjahren.