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Aktualisiert am 19.02.2021 - 16:52 Uhrin LifestyleLesedauer: 6 Minuten
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Sachwerte als Alternative Wie sich in Wein investieren lässt

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  • Fonds: Größere Sicherheit bei der Geldanlage in den Weinanbau, bei gleichzeitig hoher Rendite, stellen Fonds mit Investitionen in innovative Weinberge dar. Der französische Investor Vincent Pretet konzentriert sich beispielsweise auf die Finanzierung von ausgesuchten Weingütern in der Nähe von Bordeaux, wodurch deren Wachstum beschleunigt werden soll.
  • Genuss-Schein: Kaum zu glauben, doch es gibt tatsächlich eine ganze Reihe von deutschen Winzern, die in den vergangenen Jahren sogenannte „Wein-Genuss-Scheine“ herausgaben. Durch den Erwerb eines solchen Scheins leiht der Anleger dem jeweils ausstellenden Weingut Geld, welches er in Form von Naturalzinsen zurückbekommt. Unter „Naturalzins“ versteht man hierbei eine Gewinnausschüttung in besonders liquider Form: in Form von Weinflaschen. Doch Finanzexperten sind sich einig, dass bei einer derartigen Geldanlage vielmehr der Genuss des Weines sowie Marketing-Gesichtspunkte der Weingüter im Vordergrund steht.
  • Liv-Ex-Index: Auch wenn sich Weine noch in ihren Fässern befinden, haben sie bereits einen bestimmten innewohnenden Preis, abhängig von Anbaubedingungen und Lage der Weinreben. Dieser Preis wird zunächst zwischen Betrieben gehandelt und ist für die Öffentlichkeit nicht einsehbar. Nachdem die Weine in Flaschen abgefüllt wurden, werden diese verkostet, bewertet und benotet, was sich wiederum auf deren Grundpreis auswirkt und diesen exorbitant steigen lassen kann.
    Doch letztendlich gilt: Auch die Preisentwicklung beim Wein lebt vom Prinzip Angebot und Nachfrage. Das heißt, dass beispielsweise bei einer Schwächung der europäischen oder auch der asiatischen Wirtschaft (starke Weinkäufer) schlimmstenfalls auch der Weinpreis und somit der Wert der Weine sinken kann. Um diesem Umstand jedoch wirksam zu begegnen, lohnt sich die Investition in absolute Qualitätsweine.
    Solche als „Premier Cru“ (nicht zu verwechseln mit „Grand Cru“) bezeichneten Weine sind nur in sehr begrenzter Anzahl, festgelegt durch französisches Gesetz, auf dem Markt erhältlich. Eine nur geringe Anzahl derselbigen bedingt wiederum eine für gewöhnlich recht hohe Nachfrage, wodurch auch der Preis gleichbleibend hoch gehandelt wird. 
    Ein solcher Handel wird dabei üblicherweise über „Liv-Ex“, die weltweit einzige elektronische Plattform für den internationalen Weinkauf und –verkauf, abgewickelt. Der sogenannte „Liv-Ex 100“ ist ein Blue-Chip-Index von 100 Weinen. Dazu zählen nur Weine, die eine Mindestbenotung von Weinkritiker Robert Parker von 95 Punkten haben und auch vom Liv-Ex-Komitee abgesegnet wurden. Der Vorteil: Zu erwartende Kursschwankungen des Liv-Ex passen sich weitestgehend der Entwicklung des Dax beziehungsweise des Dow Jones an, wenngleich mit unbestimmter Verzögerung.

Weinkritiker Robert Parker

Der Liv-Ex-Index und somit das Anlageverhalten vieler vermögender Kapitalanleger wird entscheidend von dem bereits erwähnten Weinkritiker Robert Parker bestimmt. Dieser beeinflusst nicht nur das Auswahlverfahren der Weltklasse-Weine in prominenter Weise, er kann auch durch sein alleiniges Urteil bereits bekannte Marken in den Ruin treiben: Der studierte Rechtsanwalt ist seit 30 Jahren professionell im Weinjournalismus tätig ist. In dieser Zeit hat er unter anderem elf Bücher über Wein veröffentlicht.

Eine Investition in Wein sollte nicht unüberlegt getätigt werden. Anleger sollten sich im Vorfeld folgende Fragen stellen:

  • Haben Sie die Mittel für eine langfristige Anlagestrategie?
  • Denken Sie an eine Reinvestition Ihrer Gewinne?
  • Kennen Sie das Themengebiet, in das Sie investieren?
  • Sind Sie bereit, auch Verluste in Kauf zu nehmen?
  • Haben Sie ein Ziel für Ihr Investment?

Kapitalanleger sollten daher nicht nur den Gewinn sehen, der sich durch eine Investition erwirtschaften lässt, sondern auch mögliche Risiken in Betracht ziehen, die diese mit sich bringt.

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