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in Markt und Trends (Sachwerte)Lesedauer: 5 Minuten

Versicherungen und Sachwertinvestments „One-fits-all-Ansatz ist zu undifferenziert“

Johannes Zahn, Geschäftsführer bei Connos
Johannes Zahn, Geschäftsführer bei Connos

DAS INVESTMENT.com: Was war die Idee, mit AIFM Control ein Software-Tool für Sachwertefonds-Anbieter zu entwickeln?

Johannes Zahn: Im Zuge der Regulierung durch die AIFM-Direktive und Solvency II hat sich schnell herausgestellt, dass die regulatorischen Anforderungen nicht ohne Software-Unterstützung umzusetzen sind. Gerade die Bereiche behördliches Meldewesen, die Berechnung der Solvabilitätskapitalanforderung, Investoren- und Jahresberichte sowie das Risikomanagement sind zentrale Aspekte der Regulierungen – und auf manuellem Wege nicht mehr effizient durchführbar.

So sind die Zeiten von Excel-Listen wohl passé.

Zahn: Das kann man so sehen. Das Datenmanagement für eine KVG gerade im Zusammenspiel mit institutionellen Investoren wird immer wichtiger. Berichte müssen immer zügiger bereitgestellt werden können. Neben den wichtigen Managemententscheidungen, die eine KVG für Ihre Anleger trifft, fungiert sie immer stärker als Informationsdienstleister. Das bekommen Sie langfristig mit Excel nicht mehr fehlerfrei hin.

Wie hat sich denn die Software-Landschaft entwickelt?

Zahn: Zu Beginn der Entwicklung fehlte es im Markt noch vollständig an Lösungen, die einerseits für Massendaten und Konzernarchitekturen tauglich, andererseits aber auch für KVGen mit kleineren Fondsbeständen erschwinglich und nachhaltig aufgebaut waren. Durch einen modularen und generischen Aufbau unserer Software-Suite schließen wir diese Lücke. Vermutlich sind wir zurzeit der einzige Marktteilnehmer, der nahezu jede behördliche Berichtspflicht einer KVG in einer Software-Suite bündeln kann – von den Meldungen an BaFin und Bundesbank über den Risikobericht bis hin zum Jahresbericht eines AIF.

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Mit Ihrem Tool können KVGs unter anderem das Risikomanagement und die Beiträge für die Solvenzkapitalanforderung, kurz SCR, abbilden. Was ist hier der konkrete Vorteil?

Zahn: Zunächst einmal die gemeinsame Datenbasis. Hierdurch stehen Daten, die einmalig im System eingegeben oder über eine Schnittstelle importiert werden, für jedes Modul zur Verfügung. Keine Daten- oder Softwareinseln mehr, keine doppelte Qualitätssicherung oder inkonsistente Berichte.

Was das Risikomanagement angeht, so findet man wenige Produkte im Markt, die ein KAMaRisk-konformes Risikomanagement mit Fokus auf Sachwerte abbilden. Die meisten Anbieter kommen aus dem Wertpapier-Bereich und bilden im Kern lediglich die Risiko-Simulation und das Risiko-Controlling ab.

Und bei Sachwerten liegt der Fall anders.

Zahn: Richtig. Wir unterstützen den gesamten Prozess des Risikomanagers von der Durchführung der Risikoinventur über das regelmäßige Controlling, das daraus resultierende Maßnahmenmanagement bis hin zur automatisierten Risikoberichterstellung. Damit schaffen wir es medienbruchfrei, die aufsichtsrechtlich relevanten Tätigkeiten des Riskmanagements in AIFMControl abzubilden und revisionssicher nachzuhalten. Bei der SCR-Berechnung besteht die große Schwierigkeit darin, dass fachliche Knowhow aufzubauen, um die Berechnung als solches rechtssicher durchzuführen. Unsere Mandanten sind in der Regel mit Auflagen des KAGB meist ausreichend beschäftigt. Solvency II und VAG zählen nicht mehr zur Kernkompetenz einer KVG. Wir bieten in diesem Zuge nicht nur das Softwareprodukt, sondern auch auf KVGen spezialisierte fachliche Beratung.