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Salami-Timing Wohin mit dem lieben Geld?

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Hauptsache, man hat überhaupt gekauft und sich nicht immer nur gefragt, ob es ein guter Zeitpunkt ist. Den Rest erledigt der Zinseszinseffekt. Nun ist es uns allen klar, dass wir nicht immer nur zum Tiefpunkt kaufen, genauso wenig wie wir immer nur zum Höhepunkt kaufen.

Wir liegen irgendwo in der Mitte. Manche kriegen es besser hin, manche schlechter, aber niemand erwischt immer den besten Zeitpunkt. Das muss uns aber nicht traurig stimmen, denn es gibt eine Möglichkeit, schlauer zu investieren als der größte Schlauberger.

Wirklich klug ist es nämlich, sich nicht allzu viel Gedanken über Market-Timing zu machen. Besser ist es, seine (langfristig anzulegenden) Ersparnisse quartalsweise und unabhängig vom Zustand des Marktes anzulegen, komme was wolle.

Dann hätte man nämlich nach 55 Jahren Dax immerhin 8,5 Millionen Euro im Depot, also gut 200.000 Euro mehr als der schlauste Investor. Wie ist es möglich, besser zu sein als der beste Markt-Timer?

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Das kommt daher, dass der Schlauberger oft jahrelang auf seine Gelegenheit warten muss. Manchmal geht der Markt ganz erstaunlich lange nicht in die Knie. Und in diesen Jahren lässt der einfache, gedankenlose Mann sein Geld arbeiten, während der andere auf seinem Geldsack sitzt und auf die große Gelegenheit für eine Heldentat wartet.

Für den kontinuierlichen Investor arbeitet der Zinseszins – von dem Einstein angeblich mal behauptet hat, der sei die größte Erfindung des menschlichen Geistes. Der Zinseszinseffekt ist so stark, dass auch der beste Market-Timer nicht dagegen ankommt.

Dies also ist der Trost für die vielen traurigen Seelen, die heute nicht wissen, ob sie noch in Aktien einsteigen sollen: Auch wenn man heute einen besonders schlechten Moment erwischt, ist man langfristig noch immer besser bedient als mit der Matratze (oder, was heute fast das selbe ist, mit Staatsanleihen und Pfandbriefen).

Am Ende ist jeder Versuch des Timings sinnlos, denn die Salamitaktik ist (fast) unschlagbar. Oder anders gewendet: Wer einen langen Zeithorizont hat, sollte nicht zu viel darüber nachdenken, wann der günstigste Zeitpunkt für den Aktienkauf ist. Und wer keinen langen Zeithorizont hat, sollte sowieso die Finger davon lassen.

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