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  • Fondsmanager verrät: „China ist derzeit ein No-Go für uns“

Von in Emerging MarketsLesedauer: 7 Minuten
Sam Konrad von Jupiter Asset Management: "China war in den vergangenen 30 Jahren mit Abstand der schwächste Aktienmarkt der Welt"
Sam Konrad von Jupiter Asset Management: "China war in den vergangenen 30 Jahren mit Abstand der schwächste Aktienmarkt der Welt" | Foto: Christoph Fröhlich

Asien ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Anlegerfokus gerückt: Die Region verzeichnete über Jahre hinweg höhere Wachstumsraten als westliche Industriestaaten. Entsprechend groß ist das Interesse an den Perspektiven für Investoren in diesen aufstrebenden Märkten.

Sam Konrad verfolgt die asiatischen Märkte seit Jahrzehnten, seit 2022 ist er für die Asian-Equity-Income-Strategie bei Jupiter Asset Management verantwortlich. Im Interview erläutert er unter anderem ...

... die aktuellen Herausforderungen und Chancen in der Region

... weshalb er China derzeit meidet und welche unkalkulierbaren Risiken er in dem Land sieht

... warum er stattdessen Australien und Indien als attraktivere Märkte sieht

Zudem schildert der Experte, welche Länder und Unternehmen in der Vergangenheit am stärksten vom China-Boom profitieren konnten - und wie sich dies in den kommenden Jahren fortsetzen kann.

DAS INVESTMENT: Herr Konrad, Sie managen seit 20 Jahren erfolgreich Asien-Fonds. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage auf den Märkten Asiens ein, vor allem mit Blick auf das Investitionsklima?

Sam Konrad: Die Aussichten für Asien sind sehr spannend, aber es gibt große Unterschiede zwischen den Ländern. China zum Beispiel finden wir für unsere Fonds derzeit überhaupt nicht attraktiv.

Warum sind Sie in Bezug auf China so skeptisch?

Konrad: Auch die gesamte geopolitische Großwetterlage rund um China betrachten wir mit Sorge. Die USA, Europa und Japan haben inzwischen alle eine sehr ähnlich kritische Sicht auf China entwickelt. Sie versuchen zum Beispiel verstärkt, den Technologie-Export nach China zu begrenzen. Wir hoffen natürlich inständig, dass es nicht dazu kommen wird, aber das Risiko einer militärischen Eskalation ist leider nicht von der Hand zu weisen. Bei der Verwaltung unserer Fonds geht es für uns immer darum, unnötige Risiken konsequent zu vermeiden. Aus diesem Grund, und wegen der Besorgnis über die demografische Entwicklung Chinas, haben wir derzeit keine chinesischen Aktien im Portfolio. Immerhin prognostiziert die UN, dass Chinas Bevölkerung bis 2100 drastisch schrumpfen wird.

Trotz dieser Risiken liegt das Wirtschaftswachstum in China immer noch bei stolzen 5-6 Prozent im Jahr. Innerhalb der Branche gibt es sehr unterschiedliche Einschätzungen zu China als Investitionsstandort. Manche sind gespalten, andere total ablehnend wie Sie, und wieder andere sagen, jetzt sei der beste Zeitpunkt für ein China-Engagement. Wie erklären Sie sich diese unterschiedlichen Perspektiven?

Konrad: Das ist in der Tat eine sehr interessante Beobachtung. Man muss hier zunächst betonen, dass China in den letzten 30 Jahren mit Abstand der schwächste Aktienmarkt der Welt war. Selbst Argentinien hat sich gemessen in US-Dollar besser entwickelt als China in diesem Zeitraum! Viele verwechseln starkes BIP-Wachstum mit guten Aktienrenditen. Aber in China gab es bisher keinerlei positiven Zusammenhang zwischen volkswirtschaftlichem Wachstum und Renditen am Aktienmarkt. Seit 1993 ist der chinesische Aktienmarkt inflationsbereinigt nur um rund 45 Prozent gestiegen, der australische dagegen um über 1000 Prozent! 

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