Sandra Holdsworth über den EZB-Zinsentscheid „Mario Draghi sorgt für Stabilität“

Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt die Leitzinsen im Euroraum bei 0,00 Prozent und signalisiert, dass sie in den kommenden zwölf Monaten voraussichtlich auf dem derzeitigen Niveau bleiben werden. Der Zinssatz für Einlagen bleibt mit -0,40 Prozent negativ, der Refinanzierungszinssatz steht bei 0,00 Prozent und die Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 0,25 Prozent. Das Anleihekaufprogramm soll im kommenden Dezember enden.
Gemäßigte Töne von der Europäischen Zentralbank
Darüber hinaus veröffentlichte die EZB die Wirtschaftsprognosen für die kommenden drei Jahre. Das bisherige Wirtschaftswachstum für das Jahr 2018 wurde auf ein immer noch gesundes Niveau von 2,1 Prozent nach unten korrigiert. Für die Gesamtjahre 2018 und 2019 wurde die Prognose aufgrund der höheren Ölpreisinflation leicht angehoben. Da Experten die Inflation für das Jahr 2020 immer noch unter 2,0 Prozent ansetzen, schlägt die EZB weiterhin gemäßigte Töne an. In der Pressekonferenz im Anschluss an den Zins-Entscheid betonte Präsident Mario Draghi, wie weit die Inflation und damit die Entscheidung, den Kauf von Vermögenswerten einzustellen, bereits fortgeschritten sei.
Durch die Signalisierung der Zinspolitik für einen langen Zeitraum hat Draghi eine Quelle der Unsicherheit beseitigt, die von den Anleihen- und Aktienanlegern gleichermaßen begrüßt werden sollte.