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Sarasin: Keine Inflationsgefahr, außer für Schwellenländer und Deutschland

Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin
Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin
Die Zentralbanken werfen immer mehr Geld auf den Markt. Momentan soll diese Geldflut der Wirtschaft und den Banken nutzen. Doch gibt es Befürchtungen, dass diese Geldpolitik mittelfristig zu einer globalen Inflation führt. Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin, ist jedoch anderer Meinung. Er erwartet aus folgenden Gründen keine globale Inflation:

Da Privathaushalte und Regierungen Schulden abbauen müssen, werde das Wirtschaftswachstum und damit die Inflation gebremst. Zudem seien die Banken zurzeit gezwungen, ihre Bilanzsummen zu reduzieren. Deshalb gelange  das Geld nur tröpfchenweise von der Zentralbank in den Wirtschaftskreislauf. Diese Menge könne keine Inflation bewirken. Außerdem befänden sich die Immobilienmärkte weltweit in einer Korrekturphase, was sich, zusammen mit hohen Arbeitslosenzahlen und niedrigen Löhnen ebenso inflationshemmend auswirke.

Zwei Ausnahmen sieht Bee: Kaum ein Schwellenland habe es aktuell nötig, seine Schulden abzubauen. Doch da die Schwellenländer ihre Wechselkurse oftmals an den Dollar gebunden haben, könne die lockere und für die USA passende amerikanische Geldmarktpolitik in diesen Ländern zu Inflation führen. Allerdings könnten die Schwellenländer diese Gefahr schnell beenden, indem sie die fixen Wechselkurse aufgeben.

Die zweite Ausnahme sieht der Ökonom in Deutschland. Das Land habe die geringste Arbeitslosigkeit seit 30 Jahren und stehe wirtschaftlich gut da. Allerdings sei es in der Euro-Region gefangen. Da die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik eher an den schwachen Ländern, wie Spanien, ausrichten werde, könnte die Geldflut in Deutschland eine Inflation begünstigen.

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