Ex-Invesco-Profi jetzt bei Barings Sascha Specketer: „Ich freue mich darauf, mein Netzwerk wieder zu knüpfen“
Wenn man jemanden ein Urgestein nennen kann, dann ihn – obwohl er noch gar nicht so alt ist: Sascha Specketer war zunächst acht Jahre beim ETF-Anbieter Source und nach dessen Übernahme weitere sieben Jahre bei Invesco tätig. Dort hat der heute 44-Jährige eine beachtliche Karriere hingelegt. Seit Anfang 2021 war er Vertriebschef für die DACH-Region sowie für Zentral- und Osteuropa.
Nun vollzieht er einen abrupten Wechsel: Seit Neuestem, genauer gesagt seit dem 1. November, arbeitet Specketer bei der US-Fondsgesellschaft Barings. Er soll sich dort um institutionelle und Wealth-Managemnet-Kunden, ebenfalls im DACH-Raum, kümmern und die Produkte von Barings in den Markt bringen. Barings fokussiert sich stark auf Investments im Bereich Private Markets und will gleichzeitig mehr Zielkunden der DACH-Region gewinnen – eine passende Aufgabe somit für Vertriebsprofi Specketer.
Wir haben den frisch ernannten Barings-Verantwortlichen zu seinem Wechsel befragt.
DAS INVESTMENT: Herr Specketer, Sie sind in der Vergangenheit verhältnismäßig lange bei Ihren jeweiligen Arbeitgebern geblieben: 2008 kamen Sie zu Source, seit 2017 waren Sie bei Invesco. Fällt nach so einer langen Zeit der Abschied schwer?
Sascha Specketer: Ich habe während meiner gesamten Laufbahn mit großartigen Teams und sehr talentierten Menschen zusammengearbeitet. Das hat sich immer gelohnt. Ich bin im Rückblick sehr dankbar, dass ich während meiner Zeit bei Source und insbesondere bei Invesco dauerhafte Beziehungen aufgebaut habe.
Was können Sie in Ihrer neuen Rolle tun, was Sie zuvor nicht konnten – was reizt Sie also an der neuen Aufgabe?
Specketer: Barings hat eine globale Private-Credit-Plattform mit einem Volumen von 107,1 Milliarden US-Dollar aufgebaut, die die Bereiche Global Private Finance, Global Infrastructure und Global Structured Finance umfasst. Die Grenzen zwischen festverzinslichen Wertpapieren und privaten Krediten beginnen immer mehr zu verschwimmen. Barings ist stark positioniert, um verschiedene Märkte zu überblicken und individuelle Anlagelösungen für seine Kunden zu entwickeln.
Welche Berufserfahrung aus vorherigen Stationen können Sie beim neuen Arbeitgeber einbringen?
Specketer: Während meiner gesamten Laufbahn konnte ich einen sehr unternehmerischen Ansatz beim Aufbau von Unternehmen, der Entwicklung von Vertriebsteams und der engen Zusammenarbeit mit Kunden bei Investitionslösungen anwenden. Alles, was wir tun, ist ein Teamsport. Das wird mich auch in meiner neuen Rolle bei Barings leiten. Ich freue mich darauf, mein Netzwerk wieder zu knüpfen und in dieser Funktion neue Kontakte zu schließen.
Welches erste große Projekt steht für Sie bei Barings an?
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Specketer: Barings hat eine starke Erfolgsbilanz bei der Bereitstellung von maßgeschneiderten Anlagelösungen. Ich freue mich darauf, von den Anlageteams und der breiteren Vertriebsplattform zu lernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Institutionelle und Wealth Management – verraten Sie bitte einmal näher, um welche Kunden Sie sich bei Barings kümmern werden.
Specketer: In der Vergangenheit haben wir uns auf institutionelle Kanäle in Deutschland konzentriert. Jetzt bemerken wir eine wachsende Nachfrage auch von Vermögensverwaltungsfirmen und Privatbanken, die ihre Kundenportfolios weiterentwickeln und Privatmarktstrategien für Privatpersonen nutzen wollen. Dies ist ein Bereich, auf den wir uns in den kommenden Monaten und Jahren gemeinsam mit unseren Kunden konzentrieren werden.
Um welche Art von Produkten wird es schwerpunktmäßig gehen?
Specketer: Wir entwickeln Kundenlösungen für öffentliche und private festverzinsliche Wertpapiere und Immobilienaktien. Festverzinsliche Wertpapiere sind die größte Anlageklasse bei institutionellen Anlegern.
Die Investmentmarke Barings ist in Deutschland weniger bekannt als Invesco. Was wollen Sie tun, um das zu ändern?
Specketer: Barings konzentriert sich auf Bereiche, in denen es durch aktives Management Alpha erzielen kann. Barings genießt bei institutionellen Anlegern einen hervorragenden Ruf und verwaltet weltweit ein Vermögen von über 431 Milliarden Dollar. Allein die Private-Credit-Plattform hat über 107 Milliarden US-Dollar. Ich habe vor, unsere Präsenz weiter auszubauen, Partnerschaften mit Kunden zu vertiefen und ich will die langfristigen Wachstumsziele des Unternehmens in der Region unterstützen.
Wir sprachen schon darüber: Sie waren in der Vergangenheit mit Source für einen ETF-Anbieter tätig gewesen, haben in dem Bereich also Erfahrung. Barings bietet bislang keine ETFs an. Ist das nun für die Zukunft geplant?
Specketer: Dazu möchte ich nicht Stellung nehmen.