Schwarz, grau, weiß „Wir haben schon extreme Müllhalden vorgefunden“
Denkt man an Lebensumstände in Schwellenländern, entstehen noch immer Klischeebilder im Kopf von schuftenden Kindern, rußenden Kraftwerken und Plastiktüten, die über Felder wehen.
Mozer: Das kann man auch nicht so einfach entkräften. Abseits der neuen Städte haben wir schon extreme Müllhalden vorgefunden. Aber Länder wie zum Beispiel Indien sind dabei, das aufzuarbeiten.
Ein Hamburger Klimaexperte sagte mal, dass Menschen in Schwellenländern ganz andere Sorgen haben als das Klima zu schützen.
Mozer: Indiens Premierminister Narendra Modi will erst einmal erreichen, dass sich in jedem Haus in seinem Land eine Toilette befindet. Allein so etwas zeigt, dass tatsächlich noch ganz andere Maßstäbe gelten. Was aber nicht einmal auf Schwellenländer beschränkt ist. In den USA haben die Menschen im strukturschwachen Rusty Belt Donald Trump gewählt, weil sie existenzielle Sorgen haben. Da die Menschen tatsächlich andere Prioritäten haben, als das Klima zu schützen, ist es umso wichtiger, dass dort ansässige Unternehmen Umweltstandards berücksichtigen und einhalten. Geschlossene Wasserkreisläufe in der Produktion sind ein gutes Beispiel, damit die Flüsse nicht als Abwasserkanal missbraucht werden.
Wie finden Sie gute Aktien?
Mozer: Wir betrachten, wie sich Aktien über verschiedene Zeiträume relativ zum Markt bewegen. Papiere mit hoher relativer Stärke sehen wir uns näher an und suchen nach den Gründen. Dabei geht es um Bilanz, Management, Wettbewerb, Marktbarrieren und am Ende eben auch um die Rentabilität.
Sie haben Varta unter den Top-Positionen, die haben ihren Sitz aber in Deutschland.
Mozer: Es ist nicht das Maß aller Dinge, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, sondern wo das Wachstum eines Unternehmens herkommt. Ob es vom Trend in den Schwellenländern profitiert. Varta macht mehr als ein Drittel seines Umsatzes allein in Asien und wächst dort sehr stark. Damit passt es gut ins Schema des Fonds.