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Investment-Chef der Saxo Bank „Marktrisiken in den USA gehören wieder auf die Agenda“

Steen Jakobsen, Chief Investment Officer (CIO) der Saxo Bank
Steen Jakobsen, Chief Investment Officer (CIO) der Saxo Bank

Die Risikoprämien für den Euro und europäische Anlagewerte werden nach den Präsidentschaftswahlen in Frankreich voraussichtlich verschwinden, wie Steen Jakobsen, Investment-Chef der dänischen Bank im Interview mit Bloomberg in Tokio sagte. Das Wirtschaftswachstum der Region könne im Verlauf der Präsidentschaft von Donald Trump das der USA übertreffen, da die überzogenen Erwartungen an seine Reflations-Politik abnehmen.

„Solange es keinen enormen Anstieg bei den Einwanderungen nach Europa gibt, sind die europäischen Wahlen ein Non-Event“, sagte Jakobsen. „Derzeit sind europäische Anlagewerte, die europäische Währung und französische Aktien die billigsten und am stärksten fehlgepreisten Assets der Welt. Gäbe es den Abschlag wegen der französischen und deutschen Wahlen nicht, würde der Euro bereits bei 1,12 Dollar bis 1,13 Dollar gehandelt werden.“

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Die Risikoprämie von Frankreich-Bonds gegenüber deutschen Bundesanleihen hat sich seit Ende Juni auf 62 Basispunkte verdoppelt, was zum Teil die Sorge widerspiegelt, dass die Anti-Euro-Kandidatin des Front National, Marine Le Pen, die Macht gewinnen könnte. Der Euro hat im gleichen Zeitraum rund vier Prozent zum Dollar verloren.

In Bezug auf den Ausblick für die US-Wirtschaft ist Jakobsen pessimistischer als der Konsensus. Er sieht eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent für eine US-Rezession in den nächsten zwölf Monaten. In der jüngsten Bloomberg- Prognose liegt die Wahrscheinlichkeit dafür lediglich bei 15 Prozent. Saxos Investment-Chef hält den Dollar für teuer und sagt, Investoren, die von den US-Märkten abhängig seien als ein „Reservoir“ für Überschusskapital stünden vor Risiken.

EZB-Ratsmitglied Erkki Liikanen äußerte am Wochenende in einem Interview, der Wirtschaftspolitik von Präsident Trump „mangelt es immer noch an Fakten und Details.“ Jakobsen bleibt jedoch optimistisch im Hinblick auf US-Festverzinsliche. „Mir gefällt der Staatssektor, weil er überpreist ist, die Inflation überpreist ist, das Rezessionsrisiko überpreist ist und der Reflations/Trump Trade überpreist ist“, sagte er.

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