Der Neobroker Scalable Capital erweitert seine Partnerschaft mit Blackrock. Ab kommenden Dienstag, 24. Oktober 2023, stehen allen Scalable-Nutzern jene Analyse-Tools von Blackrock zur Verfügung, die bislang nur professionellen Anlegern vorbehalten waren. Das erklärte Scalable-Chef Erik Podzuweit im Interview mit „Bloomberg“.

Blackrock-Analysewerkzeuge geben tiefe Insights

Die Analysewerkzeuge ermöglichen Privatanlegern, ihre Portfolios tiefgehender zu verwalten. So kann man mit den Tools Klumpenrisiken identifizieren und Stressszenarien durchführen, die Bandbreite reicht von steigenden Zinsen bis hin zu einem Aktien-Crash.

Interessant ist die Einzelwertanalyse. Anleger können damit etwa die geografische Diversifikation ihrer Portfolios auf einer detaillierten Ebene analysieren. Das hilft etwa Anlegern, die in globale ETFs investiert sind und ein besseres Verständnis für die geografische Verteilung ihrer Anlagen wünschen.

Scalable will in die schwarzen Zahlen

Mit mehr als 600.000 Kunden und einem verwalteten Vermögen von rund 16 Milliarden Euro ist Scalable Capital einer der größten Akteure im europäischen Fintech-Markt. Zu den Hauptkonkurrenten gehören Neobroker wie Trade Republic, aber auch etablierte Finanzinstitute wie die Bayern-LB-Tochter DKB.

Blackrock ist einer der Investoren von Scalable Capital, weitere Kapitalgeber sind Tencent und HV Capital.

 

Trotz des großen Wachstums schreibt Scalable Capital weiterhin rote Zahlen. Erik Podzuweit zufolge könnte die Partnerschaft mit Blackrock das Unternehmen auf dem Weg zur Profitabilität jedoch voranbringen. Er erwartet, dass Scalable Capital in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 den Breakeven erreichen könnte.

Allerdings sind auch Pläne für eine Expansion in neue Geschäftsbereiche oder geografische Regionen im Gespräch, welche die Profitabilität verzögern könnten.