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Scharfe Dividenden-Schere

Klaus Kaldemorgen
Klaus Kaldemorgen
Für europäische Börsianer ist der allmorgendliche Blick Richtung China inzwischen fast wichtiger geworden als der nachmittägliche gen USA. Doch bei aller Bedeutung, die China erlangt hat: Es ist die ganze Region, die den etablierten Industrienationen zunehmend den Rang abläuft.

Die Asiatische Entwicklungsbank (AsEB), die das Wachstum von 44 asiatischen Entwicklungs- und Schwellenländern errechnet, prognostizierte jüngst für 2010 ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 8,2 Prozent – 0,7 Prozentpunkte mehr als noch im April. Fazit der AsEB: „Allgemein scheint das Wachstum Fuß gefasst zu haben.“

Im Falle der Emerging Markets gilt das sogar weltweit, denn auch Länder wie Chile und die Türkei tragen ihren Teil zur Erfolgsgeschichte bei. Aufgrund der großen Abhängigkeit von der Automobilindustrie war die Türkei während der Finanzkrise unter Druck geraten.

Inzwischen setzen sich aber Pluspunkte wie die geografische Nähe zu Europa und Russland, günstige Arbeitskräfte, gute Unternehmer und politische Reformen am Kapitalmarkt durch.

Eingepreisten Wachstumsprämien

Für Investoren bleibt indes das Problem der eingepreisten Wachstumsprämien – bei BRIC-Aktien noch stärker als bei Ländern der zweiten oder dritten Emerging-Markets-Reihe.

Wer die ambitionierten Bewertungen scheut, sollte auf exportlastige, dividendenstarke Unternehmen aus Industrienationen ausweichen. Schließlich profitieren diese Titel ebenfalls vom Aufschwung.

Gute und schlechte Dividenden

Doch Vorsicht bei der Aktienauswahl. Beispielsweise lockt der MSCI Europe derzeit mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,4 Prozent. Allerdings liegt der Median lediglich bei 2,1 Prozent.

Der Grund: Wenige, sehr dividendenstarke Titel ziehen die Durchschnittsrendite in die Höhe. Das war jahrzehntelang anders, beide Kurven überschnitten sich weitestgehend. Erst Ende 2003 ging die Schere deutlich auf – was Stock-Picking wichtiger macht denn je.

Aktuell schon deswegen, weil sich mit den Versorgern eine traditionell dividendenstarke Branche aus dem Favoritenkreis verabschiedet hat – zahlreichen regulatorischen Eingriffen sei Dank. Besser: zum Beispiel Telekom-Titel.

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