Schattenseite der Künstlichen Intelligenz Europa wird abgehängt und verliert Millionen Jobs
Doch was bedeutet das für unsere Arbeitswelt? Hier wird viel geschrieben und noch mehr beschwichtigt, doch tatsächlich stehen Millionen Jobs auf dem Spiel. Der Job-Abbau könnte sich rasend schnell vollziehen, während die Entstehung neuer Jobs Generationen dauern könnte. Dieser Prozess lässt sich hierzulande auch kaum durch staatliche Maßnahmen aufhalten, denn wir stehen im internationalen Wettbewerb.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte Mitte November 2018 in einem Interview gesagt, dass Deutschland bei der KI-Forschung international in der Spitzengruppe vertreten sei. Bis 2025 will der Bund insgesamt etwa drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen, wobei das Geld vor allem in die Forschung fließen soll. Welche Spitzengruppe Merkel hier meint, erschließt sich allerdings nicht. Rund 86 Prozent der weltweiten KI-Investitionen kommen aus den USA und China. Die drei Milliarden Euro der Bundeskanzlerin, zumal über sieben magere Jahre verteilt, verschieben die Relation nur hinter dem Komma.
Bezeichnend für die wirkliche Positionierung Deutschlands war die World Artificial Intelligence Conference Mitte September in Shanghai. Europa kam hier kaum noch vor: Die Redner im Programm waren allesamt Chinesen oder US-Amerikaner. Auf Unternehmensseite war aus Europa nur SAP vertreten. Und als im Anschluss eine internationale Forschungsallianz bekannt gegeben wurde, sind chinesische Elite-Universitäten wie Tsinghua und Fudan dabei, das MIT sowie Hochschulen aus Singapur und Australien – aber keine einzige europäische Universität.
Nun wäre es ja naheliegend, das Forschungsgeld der Kanzlerin in die Technologie zu stecken, die den Aufstieg der KI erst möglich macht, die Blockchain. Doch KI und Blockchain haben sich längst gefunden: auf anderen Kontinenten, die mit anderen Rahmenbedingungen arbeiten – beispielsweise ohne eine restriktive Datenschutzgrundverordnung. Weltweit sind schon heute sechs der zehn Top-Patentanmelder im Blockchain-Bereich chinesische Unternehmen. Der Rest entfällt fast vollständig auf die USA. Auch hier findet Europa kaum statt.
