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Europa-Ausblick 2023 Schlechte Aussichten für Italien und Skandinavien

Von , in MärkteLesedauer: 8 Minuten
Traditionelles skandinavisches Holzhaus
Traditionelles skandinavisches Holzhaus: Die Immobilienpreise in Schweden stehen vor einer starken Abwärtskorrektur | Foto: Imago Images / Shotshop

Sofern es im nächsten Jahr nicht zu einer tiefen Rezession kommt, dürfte sich die Inflation als wesentlich höher und hartnäckiger erweisen, als von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet. Der Zinserhöhungszyklus könnte daher länger anhalten, als vom Markt gepreist. Der durch die steigenden Energiepreise verursachte Handelsschock führt im Euroraum zu einem geschätzten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3 bis 4 Prozent. Gleichzeitig hat der starke Druck auf die Realeinkommen der Haushalte und die Gewinnspannen der Unternehmen die Stimmung auf den tiefsten Stand seit der globalen Finanzkrise 2008/09 gedrückt. Wir gehen davon aus, dass der Euroraum bis zum Jahresende in eine milde Rezession abgleiten und das BIP 2023 um 0,5 Prozent schrumpfen wird.

Abwärtsrisiken, aber auch positive Überraschungen möglich

Das Thema Energie wird auch 2023 ein erhebliches Risiko darstellen. Zwar ist das Risiko von Gasrationierungen in den kommenden Monaten deutlich gesunken. Das Auffüllen der Gasvorräte für den nächsten Winter wird jedoch eine Herausforderung, insbesondere wenn China im kommenden Jahr seine Tore wieder öffnet und mehr Flüssigerdgas (LNG) nachfragt.

Es gibt allerdings auch Spielraum für positive Überraschungen. Erstens sind die finanziellen Bedingungen nicht angespannt, und der fiskalische Impuls dürfte in weiten Teilen Europas 2023 positiv bleiben, ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Industrieländern. Seit Anfang 2022 haben die Regierungen ein Äquivalent von fast 5 Prozentpunkten des BIP an Unterstützung für private Haushalte und Unternehmen angekündigt. Zudem wird das Konjunkturprogramm NextGenerationEU (NGEU) wahrscheinlich im nächsten Jahr ausgeweitet. Zweitens gibt es in Europa nach wie vor einen Nachholbedarf bei Nachfrage und Produktion. Die Auftragsbücher sind so gut gefüllt wie nie zuvor. Die privaten Haushalte verfügen über erzwungene Ersparnisse, die 6 Prozentpunkten des BIP entsprechen und ausgegeben werden könnten. Drittens funktioniert der Kreditkanal zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt wieder gut. Die Nettokreditvergabe an den privaten Sektor entspricht jeden Monat etwa einem halben Prozentpunkt des BIP.

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