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in LebensversicherungLesedauer: 6 Minuten

Definition, Interpretation, Marktlage 5 Fragen und Antworten zur Solvenzquote

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4. Was passiert bei einer Quote unter 100 Prozent?

Noch mal zur Erinnerung: Unternehmen mit einer Bedeckungsquote von 100 Prozent verfügen über exakt ausreichende Kapitalreserven für Negativszenarien, die statistisch einmal in 200 Jahren eintreten.

Liegt die Bedeckungsquote eines Versicherers beispielsweise bei 90 Prozent, hat er die Anforderung an dieses extreme Ereignis zwar nicht erfüllt. „Das Unternehmen kann dennoch seine aktuellen und künftig erwarteten Verpflichtungen erfüllen – und mit hoher Wahrscheinlichkeit die meisten Negativszenarien überstehen“, klärt der GDV auf.

Trotzdem schaut die Aufsicht bei einer Quote unter 100 Prozent genau hin. Liegen die Eigenmittel unter der Solvenzkapitalanforderung, kann die Bafin das Unternehmen auffordern, bestimmte Gegenmaßnahmen zu ergreifen – beispielsweise die Eigenmittel durch eine Kapitalerhöhung anzuheben oder das Risikoprofil durch den Verkauf von Vermögenswerten mit höheren Risiken zu senken.

Neben der Solvenzkapitalanforderung gibt es aber auch noch die Mindestkapitalanforderung. Das ist das Kapitalniveau, das der Versicherer zum Schutz der Versicherten mindestens vorhalten muss. Unterschreitet er diese Schwelle, kann die Aufsicht scharf eingreifen – und etwa die Versicherungslizenz entziehen.

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