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Schroder Multi-Asset Fonds Die passende Antwort auf jede Zinsphase

Schroders Multi-Asset-Portfoliomanagerin Remi Ajewole
Schroders Multi-Asset-Portfoliomanagerin Remi Ajewole
Frau Ajewole, hat Sie der Kurseinbruch im Juli und August dieses Jahres überrascht? Remi Ajewole: Einerseits schon. Wir analysieren zwar laufend die Entwicklung der Wirtschaft, um den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt für die einzelnen Anlageklassen zu bestimmen. Geopolitische Risiken, wie der Konflikt zwischen Russland und dem Westen, der deutliche Kursrutsche ausgelöst hat, lassen sich aber nicht vorhersagen. Andererseits beobachten wir die Aktienmärkte stets genau. Dabei haben wir Ende Juni Anzeichen gesehen, dass sich die Wirtschaft in Europa verschlechtert. Wir haben deshalb schon da unsere Bestände an europäischen Aktien in Cash und Richtung US-Aktienmarkt, wo wir die Konjunktur als stabiler einschätzen, umgeschichtet. Stellen die geopolitischen Krisen nicht ein Risiko für die Weltwirtschaft dar? Wir sehen derzeit eine schwache wirtschaftliche Erholung. Dennoch deuten die aktuellen Konjunkturdaten aus den USA oder Asien darauf hin, dass sich diese fortsetzen wird. Was stimmt ist, dass die Sanktionen gegen Russland die Konjunktur in Europa beeinträchtigen. Wir sehen deshalb keinen synchronen Aufschwung, sondern einen mit regionalen Unterschieden. Das ist aber für uns nicht unbedingt schlecht. Inwiefern? Wir investieren in mehr als zehn verschiedenen Anlageklassen. Dabei schauen wir uns die einzelnen Märkte unter dem Aspekt ihrer absoluten und ihrer relativen Bewertung zueinander an. Wenn also einzelne Märkte schlechter laufen als andere, dann ergeben sich relative Bewertungsunterschiede, die wir nutzen können. Bei welchen Signalen würden Sie in Europa wieder einsteigen? Dafür muss die Bewertung wieder attraktiver werden. Nach dem Kursrückgang sehen wir das bereits. Zudem müssten sich die Wirtschaftsdaten stabilisieren und die Sorgen um eine deflationäre Entwicklung zerstreuen, da das schlecht für das Sentiment der Investoren ist. Die zweite große Herausforderung ist die Gefahr steigender Zinsen… Zunächst einmal ist die Inflationsrate entscheidend. Solange sie niedrig bleibt, können die Notenbanken ihre lockere Geldpolitik fortsetzen und die Wirtschaft mit Liquidität versorgen. Das ist gut für die Aktienmärkte. Aber wir nähern uns bei der Geldpolitik einem entscheidenden Punkt. Die US-Notenbank wird aller Voraussicht nach ihre quantitativen Konjunkturhilfe-Maßnahmen noch im Herbst beenden und 2015 könnte es zu ersten Zinserhöhungen kommen. Das würde zu Unsicherheiten führen, auf die wir reagieren müssen. Wie kann das aussehen? Steigen die Zinsen, werden sich die einzelnen Anlageklassen unterschiedlich entwickeln. Defensive Titel wie Versorger schätzen wir negativ ein, da sie für Investoren ein Bond-Ersatz sind. Das macht sie im Niedrigzinsumfeld zwar attraktiv, steigen die Zinsen, werden sie aber unattraktiv. Zudem bietet in einem solchen Umfeld eine günstige Aktienbewertung einen gewissen guten Schutz. Da Versorger oder Small-Caps, also Firmen mit niedriger Marktkapitalisierung, derzeit recht teuer sind, gilt es diese zu meiden. Günstig bewertet sind dagegen Standardwerte in den USA, Titel aus den Schwellenländern, wo die schlechtere Wirtschaftsentwicklung in den Kursen schon eingepreist ist, oder zyklische Sektoren. Wie sieht es im Anleihebereich aus? Zum Beispiel Unternehmensanleihen, guter wie schlechter Qualität, bieten nach einer Rezession meist sehr attraktive Renditen. Wir sind dort deshalb 2009 eingestiegen. Wenn sich aber die Erholung verfestigt und mit steigenden Zinsen zu rechnen ist, verlieren sie an Attraktivität. Wir rechnen zwar nicht damit, dass dieser Markt jetzt kollabiert, aber die aktuellen Renditen vergüten weder das Illiquiditätsrisiko noch die sich verschlechternde Qualität dieser Papiere. Wie vermeiden Sie generell in turbulenten Phasen größere Verluste? Den Ertrag erzielen wir ja darüber, dass der Fonds versucht in jeder Marktphase in den richtigen Assetklassen zu investieren. Einen natürlichen Schutz vor größeren Verlusten liefern dabei eine breite Streuung und der Fokus auf Qualitätstitel. Zudem rechnen wir immer mit unvorhergesehenen Risiken, weshalb wir mit einem Teil des Portfolios stets defensiv positioniert sind. Das kostet in manchen Marktphasen zwar Rendite,dafür waren die Wertschwankungen des Fonds aber nur halb so hoch wie beim MSCI World Euro Hedged. Und das zahlt sich langfristig aus.

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