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Schroders Global Investor Study 2017 Kapitalanlage wichtiger als Sparen und Immobilienerwerb

Achim Küssner, Geschäftsführer Schroder Investment Management GmbH: „Bei Finanzmarkt-Investments haben deutsche Anleger Nachholbedarf“
Achim Küssner, Geschäftsführer Schroder Investment Management GmbH: „Bei Finanzmarkt-Investments haben deutsche Anleger Nachholbedarf“

Laut den Ergebnissen der Studie geben Investoren der Kapitalanlage an den Finanzmärkten Vorrang vor Spareinlagen bei Banken, dem Erwerb von Immobilien und Luxusgütern (wie Urlaub oder einem neuen Auto) sowie dem Schuldenabbau. Allerdings haben viele immer noch unrealistisch hohe Renditeerwartungen, was auf unzureichendes Anlagewissen hindeutet. Erfreulicherweise besteht aber weltweit großes Interesse daran, mehr über das Thema Kapitalanlage zu erfahren.

Die Kapitalanlage hat Vorrang vor Spareinlagen, dem Kauf von Luxusgütern und dem Schuldenabbau

Wenn es um die Verwendung ihrer verfügbaren Einkommen geht, wollen die meisten Befragten im nächsten Jahr an den Finanzmärkten investieren. 23 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen Geld in Aktien, rohstoffbasierten Anlagen, Anleihen oder ähnlichen Instrumenten anlegen. An zweiter Stelle (20 Prozent) steht das Sparen des Einkommens, entweder durch Einlagen bei Banken (16 Prozent) oder durch Geldaufbewahrung zuhause (4 Prozent) – trotz niedriger oder gar keiner Zinsen. Die Rückzahlung von Schulden (einschl. Hypothekendarlehen) hat für lediglich 9 Prozent Priorität, was sehr wahrscheinlich an den niedrigen Kosten für den Schuldendienst liegt.

                                                                                      Quelle: Schroders

Grafik 1: Auf die Frage, was für sie im nächsten Jahr in Bezug auf ihr verfügbares Einkommen (nach Begleichung aller monatlichen Rechnungen und sonstiger regelmäßiger Zahlungen) oberste Priorität hat, nannten Anleger auf der ganzen Welt die Kapitalanlage an den Finanzmärkten.

Regionale Unterschiede

Europa und Deutschland

In Europa messen Schweden (29 Prozent) und Italiener (26 Prozent) der Kapitalanlage die höchste Bedeutung bei. Dagegen haben Spareinlagen bei Banken für Anleger in Frankreich (16 Prozent Kapitalanlage / 21 Prozent Spareinlagen), Russland (18 Prozent Kapitalanlage / 24 Prozent Spareinlagen) und Portugal (23 Prozent Kapitalanlage / 29 Prozent Spareinlagen) höchste Priorität, was angesichts der europaweit niedrigen Zinssätze verwundert.

Für deutsche Investoren rangieren ebenfalls Kapitalanlagen an erster Stelle, mit 19 Prozent priorisieren hiesige Anleger diese Verwendungsmöglichkeit jedoch sowohl unterhalb des weltweiten als auch des europäischen Durchschnitts. Auf den weiteren Plätzen folgen der Erwerb von Luxusgütern (16 Prozent), Rücklagen für die Altersvorsorge (14 Prozent) sowie der Erwerb von Immobilien (13 Prozent). Spareinlagen bei Banken priorisieren nur 9 Prozent der deutschen Anleger – gemeinsam mit dänischen Investoren (9 Prozent) bringen sie damit gegenüber Kreditinstituten das weltweit geringste Vertrauen zum Ausdruck.