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Schroders Global Investor Study 2018 Sachkundige Investoren gehen höhere Risiken ein

Achim Küssner, Geschäftsführer bei Schroders: „Anleger werden künftig ihre Investments länger halten müssen, als sie es bisher üblicherweise getan haben.”
Achim Küssner, Geschäftsführer bei Schroders: „Anleger werden künftig ihre Investments länger halten müssen, als sie es bisher üblicherweise getan haben.” | Foto: Schroders

Anleger, die sich selbst als „fortgeschritten/sachkundig” bezeichnen, gehen höhere Risiken ein und investieren durchschnittlich 24 Prozent ihrer Portfolios in risikoreiche Kapitalanlagen. Dagegen legen „Anfänger/Anleger mit rudimentären Kenntnissen” nur 14 Prozent ihrer Ersparnisse in solche Instrumente an. Dies ist ein Hinweis darauf, dass erfahrene Anleger zuversichtlicher sind, von zusätzlichem Risiko profitieren zu können.

Fortgeschrittene Anleger in Asien sind der Studie zufolge am risikofreudigsten, denn sie sehen 26 Prozent ihrer Investments für riskantere Kapitalanlagen vor, verglichen mit 23 Prozent bei vorsichtigeren europäischen Anlegern.

Was die Altersstruktur angeht, investieren die jüngsten Umfrageteilnehmer in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre mit einem Portfolioanteil von 27 Prozent am meisten in risikoreiche Anlageprodukte. Am anderen Ende der Skala liegen die über 65-jährigen Anleger, die deutlich vorsichtiger sind. Sie legen 20 Prozent ihrer Anlagegelder in risikoreichen Instrumenten an und verfolgen einen wesentlich zurückhaltenderen Ansatz.

Sachkundige Anleger halten außerdem 33 Prozent weniger Barmittel als Anfänger. Insgesamt machen solche liquiden Instrumente 21 Prozent ihrer Portfolios aus, verglichen mit 32 Prozent bei Anlegern mit geringeren Kenntnissen. Sachkundige Anleger investieren im Durchschnitt 34 Prozent ihrer Gelder in Aktien, 19 Prozent in Anleihen, 13 Prozent in Immobilien und 12 Prozent in alternative Investments. Insgesamt hält mehr als jeder dritte sachkundige Anleger (34 Prozent) sein Portfolio für breit diversifiziert, verglichen mit 9 Prozent unter den Anfängern.

Asiatische Anleger halten unabhängig von ihren Kenntnissen im Bereich Geldanlage mit durchschnittlich 29 Prozent den höchsten Anteil an Barmitteln. Amerikanische Anleger halten dagegen am wenigsten Barmittel: ihr zugehöriger Portfolioanteil liegt bei durchschnittlich 20 Prozent.

Bei erfahrenen Anlegern besteht auch eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie rascher auf einen Kursrückgang an den Aktienmärkten reagieren, indem sie die Portfolio-Anteile von Aktien, Anleihen, Immobilien und Barmitteln erhöhen. Demgegenüber ergab die Umfrage, dass 58 Prozent der Anleger mit geringeren Kenntnissen nichts unternehmen, wenn die Märkte fallen. Von den Anfängern unter den Anlegern räumten 17 Prozent ein, dass sie gar nicht auf das Marktgeschehen achten.

Die drei bedeutendsten Anlagethemen für Anleger auf der ganzen Welt sind der Umfrage zufolge das Gesundheitswesen, Nachhaltigkeit und umwälzende Technologien. Drei Viertel der sachkundigen Anleger im Alter von 25 bis 34 Jahren – die Altersgruppe, die den Großteil der Generation Y ausmacht – sind interessiert, in themenbezogene Fonds zu investieren. Dieses Interesse nimmt bei erfahrenen Anlegern in der Altersgruppe der über 65-jährigen merklich ab. Die Generation Y zeigt auch das größte Interesse an Nachhaltigkeit als Anlagethema.

Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management GmbH:

„Wer höhere Erträge erzielen will, muss in der Regel auch höhere Risiken eingehen. Und es ist interessant zu sehen, dass bei Anlegern, die sich selbst als informiert bezeichnen, eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie dies auch tun. Allerdings werden Anleger künftig ihre Investments länger halten müssen, als sie es bisher üblicherweise getan haben. Denn dies ist eine Möglichkeit, um einen kurzfristigen Wertverlust von Kapitalanlagen wettzumachen und Erträge zu erzielen.”

Rupert Rucker, Head of Income Solutions bei Schroders:

„Anleger sollten überlegen, wie viel zusätzliches Risiko sie eingehen wollen, um ihre Ziele zu erreichen, und dabei ihre persönlichen Umstände und ihre Risikobereitschaft berücksichtigen. Viele haben hohe Erwartungen, was ihre Ersparnisse angeht. Sie machen Pläne für die Zukunft und hoffen, dass ihre Geldanlagen im Wert steigen, damit diese Pläne Realität werden. Wenn die eigenen Ertragsschätzungen aber zu weit daneben liegen, können diese Pläne rasch zur Makulatur werden.”

Die vollständigen Ergebnisse zum Thema Anlageverhalten im Rahmen der Schroders Global Investor Study 2018 finden Sie hier.

Im ersten, bereits im Juli 2018 veröffentlichten Kapitel der Schroders Global Investor Study kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass Menschen auf der ganzen Welt ihre Lebenshaltungskosten im Ruhestand erheblich unterschätzen. Dieses Kapitel finden Sie hier.

Im zweiten Teil, der im September veröffentlicht wurde, ist zu lesen, dass weltweit nur jeder Vierte glaubt, nachhaltiges Investieren würde auf Kosten der Anlageergebnisse gehen. Diesen Teil finden Sie hier.

Im April 2018 beauftragte Schroders das Unternehmen Research Plus Ltd, bei mehr als 22.000 Personen aus 30 Ländern aus allen Teilen der Welt, die Geld anlegen, eine unabhängige Online-Umfrage durchzuführen. Zu diesen Ländern gehören Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, die Niederlande, Spanien und die USA. Für die Umfrage wurden „Personen, die Geld anlegen”, definiert als solche, die in den nächsten zwölf Monaten mindestens 10.000 Euro (oder einen entsprechenden Betrag in einer anderen Währung) anlegen werden und die ihre Geldanlagen in den letzten zehn Jahren verändert haben.

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