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Schroders‘ große Immobilienstudie Welche Trends Immobilieninvestoren jetzt nutzen sollten

„Der Aufschwung auf den Immobilienmärkten auf dem europäischen Festland dürfte weiter anhalten“ sagt Mark Callender, Leiter des Immobilien-Research von Schroders.
„Der Aufschwung auf den Immobilienmärkten auf dem europäischen Festland dürfte weiter anhalten“ sagt Mark Callender, Leiter des Immobilien-Research von Schroders. | Foto: Schroders

Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs infolge der Finanzkrise zeichnete sich auch eine solide Erholung auf den Immobilienmärkten des europäischen Festlands ab. Der wachsende Konjunkturoptimismus sowie ein Aufschwung bei Beschäftigung und Unternehmensgewinnen sorgten dafür, dass die Nachfrage nach Geschäftsflächen anzog.

In fast allen Großstädten Europas stehen weniger Büros leer und die Mieten sind gestiegen. Auf dem europäischen Festland kletterten die Mieten für Büroflächen in Spitzenlage im Jahr 2017 im Durchschnitt um sechs Prozent (Quelle: CBRE), während die entsprechenden Kapitalwerte sogar um 15 Prozent wuchsen. Die Investorenstimmung verbesserte sich, während die Immobilienrenditen sanken.

Die Kapitalwerte der Logistikimmobilien in Toplage stiegen 2017 mit 11 Prozent ebenfalls stark an, da das Wachstum im Bereich Onlineshopping die Lagernachfrage entsprechend erhöhte. Jedoch bewirkten die gleichen strukturellen Kräfte, dass die Kapitalwerte erstklassiger Shoppingzentren nur um sechs Prozent anstiegen. Die Frage, die sich Investoren jetzt stellt, lautet: Wird sich dieser Aufschwung bei Mieten und Kapitalwerten fortsetzen?

Abbildung 1: Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im Vergleich zum Wachstum von Büromieten in %

                                                                                       Quelle: CBRE, Eurostat, Schroders. März 2018

Berücksichtigt man die Nachfrage nach Geschäftsflächen, sind die Aussichten vielversprechend. Schroders prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone 2018 und 2019 um 2 bis 2,5 Prozent wachsen und somit das stärkste Wachstum seit 2007 verzeichnen wird. Das spiegelt unsere Überzeugung wider, dass die Wirtschaft der Eurozone die „Abhebegeschwindigkeit“ erreicht hat und von einem gesunden Kreislauf aus höheren Investitionen, sinkender Arbeitslosigkeit und steigenden Verbraucherausgaben profitiert.

Nach einem Höchststand von 12,1 Prozent im Jahr 2013 fiel die Arbeitslosigkeit im Januar 2018 auf 8,6 Prozent. Zusätzlich dürfte der seit kurzem kräftig anziehende Welthandel den exportorientierten Wirtschaften von Ländern wie Deutschland, der Niederlande und den nordischen Ländern zugutekommen. Mehrere Regierungen in der Eurozone können es sich nun leisten, entweder die Ausgaben zu erhöhen oder die Steuern zu senken.

Obwohl das stärkere Wachstum auch die Inflation ankurbeln wird, geht Schroders davon aus, dass die Preissteigerungsrate in den nächsten Jahren bei 1,25 bis 1,5 Prozent jährlich niedrig bleiben wird und infolgedessen die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssätze bis 2019 nicht und danach nur allmählich erhöhen dürfte.