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Schroders: Porträt einer Banker-Familie

in FondsLesedauer: 10 Minuten
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Zurück ins Jahr 2000: Die Ausgangslage ist nicht rosig. Schroders’ Investmentbanking- Abteilung liegt weit hinter der Konkurrenz zurück. Amerikanische Häuser wie Morgan Stanley Dean Witter schöpfen den Markt ab und vervielfachen ihre Gewinne. Universalbanken wie Deutsche oder Dresdner drängen mit viel Geld in die Szene. Zeit für eine radikale Entscheidung: Das Investmentbanking kommt weg.

Das schlägt Wellen. „Wieder eine selbstständige britische Handelsbank weniger“, heulen lokale Kommentatoren auf. „Bloomberg“ beklagt gar das „Ende der Handelsbanken-Ära“. Doch es hilft nichts. Schroders verkauft die Abteilung für 1,35 Milliarden Pfund, etwa 2,1 Milliarden Euro, an die amerikanische Citigroup. Darin steckt ein Aufpreis von 550 Millionen Pfund auf die eigentlich verwalteten Anlagen.  

Es ist die richtige Entscheidung. Wie es ohne Verkauf tatsächlich weitergegangen wäre, ist natürlich Spekulation. Ganz sicher zeigt aber die Finanzkrise seit 2007, wie krisenanfällig und schwankungsintensiv das Investmentbanking ist. Manche Unternehmen hat es sogar an den Rand des Ruins geführt. Schroders ist es los und kann sich auf Vermögensverwaltung und Private Banking konzentrieren.

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Kunden weg, Chef weg

2001 das nächste Gewitter. Schroders feuert Vorstandschef David Salisbury nach nur etwas über einem Jahr. Insgesamt ist der Glücklose seit 27 Jahren im Unternehmen. Er habe im Rahmen des Umbruchs nicht das nötige Tempo vorgelegt, heißt es in Medienberichten. Hinzu kommt, dass Schroders’ Kunden im abgelaufenen Jahr erhebliche Mittel abgezogen haben, laut „Bloomberg“ 8,8 Milliarden Pfund oder 7 Prozent des Gesamtvolumens. Die Wertentwicklung der Pensionsfonds ist zu dünn, weil sich deren Manager nicht an der Hightech- und Internet-Rally beteiligt haben. Auch das war eine gute Entscheidung, schließlich folgte ein Crash. Doch bis zum Höchststand im März 2000 hat die Spekulationsblase der Konkurrenz blendende Zahlen beschert. Das kostet Kunden.

Salisburys Nachfolge tritt Michael Dobson an. Der hat schon zwei Jahre lang die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank geleitet. Als diese die Dresdner Bank übernehmen will – manche nennen es auch „fusionieren“ –, springt Dobson ab. Er gründet in London den Absolute- Return-Manager Beaumont Capital. Und den übernimmt Schroders nebst Dobson gleich mit.

Dobsons Verpflichtung spiegelt eine weitere wichtige strategische Entscheidung wider: hin zu Themen wie Absolute Return, also Gewinne unabhängig von Marktentwicklungen, variablem Beta, Fondsklassen mit festen Ausschüttungen und Produkten mit vielen verschiedenen Anlageklassen.

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