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Schroders-Strategiechef vom Weltwirtschaftsforum in Davos Diese 5 Trends werden die Märkte bewegen

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4. Langzeitinvestitionen absichern

Die Notwendigkeit, Langzeitanlagen durch den Nebel der erhöhten Unsicherheit hindurch abzusichern, ist zu einem wichtigen Thema geworden. Neuen Studien zufolge hätten Langzeitanlagen in den USA fünf Millionen Jobs und eine Billionen US-Dollar Mehrwert schaffen können. Doch die Unsicherheit bewirkt, dass geschäftliche Entscheidungen kurzfristiger ausgerichtet werden. So schütteten S&P-500-Unternehmen in fünf der sechs letzten Quartale Dividenden aus und führten Aktienrückkäufe durch, anstatt die Investitionen signifikant zu erhöhen.

Zur Bekämpfung kurzer Anlagehorizonte können sowohl praktische als auch politische Schritte ergriffen werden. Die pessimistischeren Institutionen verspürten aufgrund  erhöhter Unsicherheiten eine zugrunde liegende Nervosität bei der Frage des richtigen Risikoaufschlages für ein zehn- bis dreißigjähriges Projekt. Diese Nervosität stammt vor allem von europäischen Unternehmen. Optimistischere Anleger äußerten sich eher besorgt darüber, dass die Zinsen infolge der sich erholenden Weltwirtschaft und einer steigenden Inflation viel stärker angepasst werden könnten als erwartet. Aus diesem Grund wollten sie – in der Hoffnung auf höhere Renditen – noch abwarten. Ein durchweg positiver Ausblick hingegen kommt von Unternehmen, die sich auf längerfristige Themen – insbesondere Technologie und Gesundheit – konzentrieren und einen stärkeren Fokus auf die sozialen Auswirkungen von Investitionen legen.

5. Der richtige Einsatz von Daten

Um fehlerhafte Entscheidungen – ob aus Investitions- oder makroökonomischer Sicht – zu vermeiden, plädieren immer mehr Stimmen dazu, eine breite Palette an neuen Datenerkenntnissen heranzuziehen.

Der Konsens lautet: Aus Daten gewonnene Erkenntnisse zur Lösung von Anlageproblemen zu verwenden, ist entscheidend für die Erhaltung eines Anlagevorsprungs. Kein Mensch kann eine Maschine schlagen, aber keine Maschine kann einen Menschen mit einer Maschine schlagen.

Ein Beispiel für fehlerhafte Entscheidungen aus jüngster Vergangenheit ist das Verhalten der Zentralbanken. Dass sie mehrfach falsch gehandelt haben, darüber war sich die Mehrheit der Teilnehmer in Davos einig. Einer der Fehler war, dass sie von einer reibungslosen Wirtschaft ohne nach beiden Seiten ausschlagenden Kreditexzessen ausgingen und zudem Banken und finanzielle Multiplikatoren ignorierten. Ihre Modelle waren Schönwettermodelle. Als die Krise begann, boten sie keinen nützlichen Rahmen, auf den man sich hätte stützen können, sodass auf die Finanzgeschichte zurückgegriffen werden musste. Obwohl einige Fortschritte erzielt wurden, denke ich, dass einer der größten politischen Fehler des Jahres 2016 die Negativzinsen waren – ein Signal, dass noch viel zu tun ist.

Der Autor ist Global Head of Strategy bei Schroders und Mitglied der Gruppe „Disruptive Innovation in Financial Services“ des Weltwirtschaftsforums. Bis vor kurzem war er Mitglied des „Agenda Council on Banking“ des Weltwirtschaftsforums.

Die hierin geäußerten Ansichten und Meinungen stammen von Huw van Steenis, Global Head of Strategy bei Schroders, und stellen nicht notwendigerweise die in anderen Mitteilungen, Strategien oder Fonds von Schroders oder anderen Marktteilnehmern ausgedrückten oder aufgeführten Ansichten dar.

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