

Susanne Krehl von Fabit bei „She Speaks Finance“ Wie du die Kontrolle über dein (Finanz-)Leben zurückbekommst

Susanne Krehl hat 2021 zusammen mit Robert Heim und Ralf-Michael Schmidt die Finanz-App Fabit gegründet. Diese soll Nutzern dabei helfen, nachhaltig aus ihren Schulden rauszukommen und bessere Finanzgewohnheiten zu entwickeln – ein bisschen wie ein „Weights-Watchers-Programm für Finanzen“. Davor war Susanne knapp zehn Jahre bei einem Zahlungsdienstleister tätig.
Für Susanne hat Geld immer eine positive Bedeutung gehabt: „Ich wusste immer, dass ich es mir verdienen muss. Ich arbeite, seit ich 14 Jahre alt bin, hatte während der Schulzeit und im Studium diverse Jobs vom Call-Center bis hin zur Kassiererin. Für mich ist Geld auch ein Stück Freiheit und Sicherheit. Geld gibt mir die Möglichkeit, Dinge einfach, schnell und unkompliziert lösen zu können“, erzählt die Gründerin.
Welche Menschen haben überhaupt Schwierigkeiten mit Geld?
„Erstaunlich viele Menschen haben Schwierigkeiten, mit Geld umzugehen. Es sind auch gar nicht nur Menschen, die tatsächlich ver- oder überschuldet sind, sondern es sind ganz normale Menschen wie du und ich, die einfach Finanzgewohnheiten haben, die nicht immer ganz gesund sind und wo das dann auch temporär zu Problemen führt und es am Monatsende mal nicht reicht, man das nicht irgendwie wieder so hinwurschteln und ausgleichen kann.“
„Um mal ein Klischee zu brechen: Menschen, die sehr wenig Einkommen haben, können häufig sehr, sehr gut budgetieren, weil sie es müssen und weil sie daran gewöhnt sind, wirklich jeden Cent dreimal umzudrehen. Und das ist tatsächlich auch etwas, das wir am Finanzverhalten sehen: Dass diejenigen, die sehr wenig Kapital zur Verfügung haben, im Budgetieren oft sehr gut sind.“
„Die Statistiken sagen, dass knapp die Hälfte der Europäer finanzielle Sorgen hat. Das ist vor allen Dingen auch auf das schlechte Finanzwissen zurückzuführen. 83 Prozent der Menschen lernen alles, was sie über Finanzen wissen, von ihren Eltern. Und wenn es die Eltern nicht wissen, dann ist das leider auch etwas, was sich auf die nächste Generation überträgt, weil Finanzbildung in deutschen Schulen einfach nicht vorkommt. Deutschland ist eines der wenigen OECD-Länder ohne Finanzbildungsstrategie.“