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Schuldenstreit in den USA
Das sagen Finanzprofis
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Schuldenstreit in den USA Das sagen Finanzprofis

Kevin McCarthy, Sprecher des Repräsentantenhauses.
Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, unterhält sich im Kapitol in Washington mit Medienvertretern: Die US-Staatskassen sind leer, es droht die Zahlungsunfähigkeit. | Foto: Imago Images / Zuma Wire

Nachdem Finanzministerin Janet Yellen angekündigt hat, dass den USA im Juni das Geld ausgeht, ist die Diskussion um die Schuldengrenze in Übersee wieder einmal in vollem Gange. Der Zwist zwischen Republikanern und Demokraten bringt voraussichtlich Diskussionen bis zur letzten Sekunde mit sich. Kommt es nicht zu einer Einigung im Kongress, droht die größte Volkswirtschaft der Welt zahlungsunfähig zu werden – mit schlimmen Folgen für die Finanzmärkte.

Wir reagieren die Märkte?

„Ein drohendes Drama um die US-Schuldenobergrenze belastet die Stimmung an den Kapitalmärkten. Der Streit könnte bis zur letzten Sekunde andauern“ erklärt Mark Dowding von Bluebay Asset Management. Es bestehe das Risiko, dass dem US-Finanzministerium tatsächlich das Geld ausgeht. Sollte das – möglicherweise schon Anfang Juni – passieren, dürfte die Regierung dem Schuldendienst Vorrang einräumen, um einen Zahlungsausfall und das daraus resultierende Chaos an den Finanzmärkten zu vermeiden. „Solange die Situation nicht geklärt ist sind wir bei Risikoanlagen vorsichtig“, sagt Dowding.

 

 

Edward Al-Hussainy von Columbia Threadneedle Investments sieht die Lage ebenfalls kritisch. „Die Debatte wird sich bis zur letzten Minute hinziehen und Investoren sollten sich dementsprechend auf ungewöhnliche Marktbewegungen einstellen“, so der Schwellenländerexperte. Obwohl der Kongress das Schuldenlimit noch anheben könnte, ohne dabei das Land an den Rand der Zahlungsunfähigkeit zu bringen, scheine eine baldige Lösung nicht in Sicht.

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Bereits jetzt gebe es Preisverzerrungen bei einigen Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten – insbesondere bei Treasury Bills –, die zu dem Zeitpunkt fällig werden, zu dem die USA ohne eine Anhebung der Schuldenobergrenze in Verzug geraten könnte. „Damit Anleger ihre Anleihen auch während der sechsmonatigen Risikoperiode eines Zahlungsausfalls halten, bedarf es höherer Risikoprämien“, erklärt Al-Hussainy.

 

 

George Brown von Schroders hält einen Zahlungsausfall der USA für unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. „Wie immer ist der Kontext wichtig. Investoren würden einen etwaigen Zahlungsausfall wahrscheinlich eher als Folge des unruhigen politischen Umfelds denn als grundsätzliche Unfähigkeit der USA zur Erfüllung ihrer Schuldverpflichtungen ansehen. Dennoch erwarten wir, dass die Märkte in den kommenden Wochen von einem risikoaversen Sentiment beherrscht werden, welches durch die anhaltenden Sorgen über die Solidität des Bankensystems noch verstärkt werden könnte“, so der Ökonom.

Libby Cantrill von Pimco vertritt die gleiche Meinung: „Wenn vergangene Schuldenobergrenzen-Situationen als Maßstab dienen, könnten die Aktienmärkte in dieser Woche je nach Verhandlungsverlauf schwanken. Doch unter der Annahme, dass sich die erwartete Einigung herauskristallisiert und es zu keinem Zahlungsausfall kommt, könnten sich die Märkte wieder erholen“, so die Volkswirtin.

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