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Schutzlos in der Corona-Krise Nicht einmal jedes 5. KMU ist gegen Betriebsschließung versichert

Vorm Autohaus: Während ihr Fuhrpark meist gut versichert ist, vernachlässigen viele Chefs kleiner und mittelständischer Unternehmen Versicherungen gegen unverschuldete vorübergehende Schließungen.
Vorm Autohaus: Während ihr Fuhrpark meist gut versichert ist, vernachlässigen viele Chefs kleiner und mittelständischer Unternehmen Versicherungen gegen unverschuldete vorübergehende Schließungen. | Foto: Pexels

Nur 45 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) haben eine Betriebs- oder Berufshaftpflichtversicherung. Das zeigt eine Umfrage des Versicherer- und Finanzdienstleistervereins Kubi und der Fachhochschule Dortmund unter rund 500 KMU in Deutschland. Als KMU gelten Freiberufler, Unternehmen und Handwerker, die weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen sowie höchstens 50 Millionen Euro Umsatz erzielen.

Dabei ist die Betriebs- oder Berufshaftpflichtversicherung die zweithäufigste gewerbliche Versicherung der befragten KMUs. Lediglich die Kfz-Versicherung wurde mit 55 Prozent noch häufiger genannt. Mit Versicherungen, die den unverschuldeten Arbeitsausfall kompensieren ist es noch schlechter bestellt: Gerade einmal 5 Prozent der Befragten haben eine Betriebsschließungs- und knapp 14 Prozent eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen. Damit sind gerade einmal 19 Prozent der Unternehmen – also nicht einmal jede 5. Firma – gegen eine vorübergehende Schließung aufgrund der Corona-Krise abgesichert.

Quelle: Kubi / FH Dortmund

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Matthias Beenken, Studienautor und Wirtschaftsprofessor an der Fachhochschule Dortmund bezeichnet diese Praxis als „grob fahrlässig“, zumal die befragten Firmenchefs sich vor der aktuellen Pandemie nicht gerade risikofreudig gaben. So zeigte sich gut ein Drittel von ihnen risikoscheu, 40 Prozent gaben eine mittlere Risikoneigung an. Lediglich knapp ein Viertel der Umfrageteilnehmer wies eine risikofreudige Einstellung auf.

Intensive Betreuung durch Versicherungsvermittler

An einer mangelnden Beratung kann die Unterversicherung laut Studie auch nicht liegen, denn Versicherungsvermittler betreuen KMU sehr intensiv. Mehr als vier von fünf Unternehmen geben an, mindestens einmal oder häufiger im Jahr im Kontakt zu ihrem Vermittler zu stehen. Allerdings nehmen viele KMU den Versicherungsvermittler bisher nur als Beschaffer von Versicherungsprodukten und weniger als Berater und Begleiter beim betrieblichen beziehungsweise beruflichen Risikomanagement wahr. Das Versicherungsportfolio wird allerdings ganz überwiegend sehr gut oder gut beurteilt.

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