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Nach Tiefschlägen 2022 Drei Tipps vom Vermögensverwalter für das kommende Jahr

Eine Frau kauft Salat im Supermarkt
Eine Frau kauft Salat im Supermarkt: Vermögensverwalter Stephan Albrech vermutet für 2023 einen Rückgang der Inflation. | Foto: Imago Images / Levine-Roberts

Jerome Powell strapaziert die Nerven der Anleger: 2021 konnte der Chef der US-Notenbank keinerlei Inflationsgefahren erkennen. 2022 aber können ihm die Zinserhöhungen gar nicht häufig und hoch genug sein. Offenbar achtet man bei der Federal Reserve weder auf intelligente, vorlaufende Indikatoren noch auf die Aussagen kluger Köpfe. Beide signalisieren seit einiger Zeit klar, dass die tonangebende Volkswirtschaft der Welt abkühlen und die Inflation spürbar zurückgehen dürfte.

Verluste von bis zu 20 Prozent sind normal

Selbst Profi-Anleger befürchten nun, dass die Notenbanken es mit Zinserhöhungen übertreiben, wenn sie sich weiter hinter der Kurve bewegen. Der Blick in die Börsendaten zeigt jedoch, dass die Reaktionen des Aktienmarkts 2022 im Rahmen des Normalen bleiben. So ergab eine Analyse, dass Europas Aktienmärkte (MSCI Europe) gut 30 der letzten 40 Jahre mit Kursgewinnen abgeschlossen haben. Dieser guten Bilanz zum Trotz schwankten die Märkte deutlich: Über alle Gewinner- und Verliererjahre hinweg betrugen die durchschnittlichen maximalen Verluste pro Jahr rund 15 Prozent. Der Segen dieser Volatilität: Nach Verlusten von 20 Prozent und mehr haben sich die Aktienmärkte in den nächsten fünf Jahren im Durchschnitt verdoppelt.

Erfolgsfaktor 1: Realistische Aktienquote

Was können wir daraus für eine erfolgreiche Anlagestrategie folgern? Wenn zeitweise Verluste von bis zu 20 Prozent die statistische Norm sind, dann sollten realistische Anleger damit rechnen und ihre Aktienquote gemäß dem eigenen Risikoprofil darauf abstimmen. Wem Verluste von 20 Prozent im Depot den Schlaf rauben, der ist mit einem Aktienanteil um die 50 Prozent besser bedient als mit höheren Quoten. Wird das nicht beachtet, wirft ein Anleger, der zu viel Aktien besitzt, kurz vor dem Korrektur-Tief das Handtuch und hat nichts von der folgenden Hausse.

 

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Erfolgsfaktor 2: Hohe Qualität der Unternehmen

Bei der Auswahl der Aktienmärkte, Fonds und Einzeltitel kommt es vor allem auf Qualität der Unternehmen an. Darunter verstehen wir Firmen mit soliden Geschäftsmodellen, geringem Verschuldungsgrad, guten Wachstumsaussichten und der Möglichkeit, gestiegene Kosten an die Kunden weiterzugeben. Die Finger lassen sollte man von Wachstums-Stories, die wenig mehr bieten als nur die Hoffnung auf künftige Gewinne. Das zeigt ein Vergleich des S&P 500 mit dem Goldman Sachs Non-Profitable Tech-Index. Während dieses Börsenbarometer im Corona-Lockdown explodierte, ist es inzwischen fast komplett in sich eingestürzt. Der S&P 500 hat nur rund 20 Prozent eingebüßt.

Erfolgsfaktor 3: Geduld und Zeit

Der dritte und wohl wichtigste Faktor für erfolgreiche Anleger ist Geduld. Denn nur über den Faktor Zeit können Sie vom Zinseszins-Prinzip der Märkte profitieren und die unvermeidlichen Schwankungen ausgleichen. Oder in den Worten von George Fisher Baker, einst der drittreichste Mann der USA: „Um Geld mit Aktien zu machen, brauchst Du den Weitblick, sie zu erkennen, den Mut, sie zu kaufen und die Geduld, sie zu halten.“

Über den Autor:

Stephan Albrech ist Vorstand beim Kölner Vermögensverwalter Albrech & Cie.

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