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Wie Schwarmwissen diesem Fonds hohe Renditen bringt

Viele Jahre lang herrschte die Überzeugung vor, dass der Schlüssel zum Anlageerfolg in einem oft irrationalen Markt darin liegt, zukünftige Kurse und Transaktionen genauer vorherzusagen als andere Anleger. Interessanterweise halten immer noch viele Investoren an diesem Glauben fest. Unsere Fondsdatenbank verzeichnet über 30.000 aktive Fonds, die in einem harten Wettbewerb um die Gunst der Anleger buhlen. Dem stehen „nur“ rund 3.400 Indextracker und ETFs gegenüber.
Der Wettbewerb unter den aktiven Investmentfonds ist hart. Anleger verfolgen ständig aktuelle Fondsrankings, um den Fonds mit der besten Performance zu finden. Die Anbieter aktiv gemanagter Fonds versprechen, durch geschickte Titelauswahl den Markt zu schlagen und bessere Ergebnisse als ein Index zu erzielen. Doch das Bild vom klugen Fondsmanager, der mithilfe umfangreicher Zahlenanalysen die besten Wertpapiere auswählt, gerät zunehmend ins Wanken.
Ernüchternde Resultate
Trotz aufwändiger fundamentaler und quantitativer Recherchen seitens der Fondsmanager führen diese oft nicht zu den erhofften Ergebnissen. Stattdessen schlägt sich der Aufwand in hohen Verwaltungskosten nieder. Seit rund 20 Jahren werten Analysehäuser wie Standard & Poor’s und Morningstar jährlich aus, wie viele aktiv gemanagte Fonds ihre Vergleichsindizes in puncto Performance übertreffen können. Die Resultate dieser Untersuchungen geben wenig Anlass zur Begeisterung. Immer wieder zeigen die Studien, dass aktiv verwaltete Fonds schlecht abschneiden. Je länger die Betrachtungszeiträume sind, desto ernüchternder die Ergebnisse. In den meisten Fällen entwickeln sich die Vergleichsindizes besser, was auch den Aufstieg passiver Indexfonds in den vergangenen Jahren erklärt.
Coiq.Capital setzt auf Schwarmintelligenz in der Finanzwelt
Die Essener Fondsboutique Coiq.Capital verfolgt deshalb einen ungewöhnlichen Ansatz, der sich an einem Vorbild aus der Tierwelt orientiert: Schwarmintelligenz als Informationsquelle. In der Natur haben Schwärme, seien es Vögel oder Fische, immer wieder bewiesen, dass sie in der Gruppe bessere Entscheidungen treffen können als allein. Sie entkommen ihren Fressfeinden effizienter und die Augen vieler sehen bekanntlich mehr. Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen immer wieder, dass Schwärme schwer zu täuschen sind, sowohl in der Tierwelt als auch im Kontext menschlicher Entscheidungen.
Statt aufwändiger Einzeltitelanalysen, mit denen Fondsmanager oft nach den vermeintlich besten Aktien suchen, setzt man beim Coiq Collective Intelligence Fund deshalb auf das kollektive Wissen und die Weisheit der Masse. Denn an der Börse mit ihren vielen erfahrenen und gut ausgebildeten Akteuren müsse man in einem zunehmend rationalen Markt besser mit als gegen die Crowd agieren, so die Theorie.
Wie das Coiq-Collective-Modell funktioniert
„Seit 2010 verfolgen wir bei Coiq.Capital eine einzigartige Anlagestrategie, die aus mehr als 50.000 Teilnehmern der Börsensimulation informunity.de diejenigen identifiziert, die den breiten Aktienmarkt über einen langen Zeitraum übertreffen. Unser Investor-Scoring-Modell setzt Risikobereitschaft und Performance in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander. Dabei berücksichtigen wir die relative Performance im Vergleich zum Aktienindex sowie weitere Indikatoren wie Jensen's Alpha“, erklärt Mitgründer Johannes Thomas.
Auf dieser Basis werden die 100 Aktien ausgewählt, die von den 300 erfolgreichsten Investoren auf informunity.de am stärksten gewichtet werden. „Während das Top-Investor-Portfolio immer zum Wochenschluss angepasst wird, gehen wir bei der Anpassung des Fonds flexibler vor. Es ist uns möglich, jeden Tag eine ideale Komposition zu berechnen, um auf signifikante Veränderungen des Fondsvermögens zu reagieren. Üblicherweise beschränken wir uns jedoch auf einen Trading-Zeitpunkt pro Woche und machen nur dort Anpassungen, wo gewisse Schwellenwerte überschritten werden. Ziel hierbei ist es, die Performance und Handelskosten sinnvoll zu optimieren“, erläutern die Initiatoren.
KI-Gewinner und Substanz sind Erfolgsgaranten im laufenden Jahr
Wie gut die Strategie funktioniert, zeigt sich im laufenden Jahr. Seit Jahresbeginn hat das Portfolio, das dem Coiq Collective Intelligence Fund zugrunde liegt, eine stattliche Rendite von 20 Prozent erzielt und dabei den Gesamtmarkt deutlich übertroffen. Das Portfolio besteht derzeit zu 59 Prozent aus Wachstumstiteln, zu 33 Prozent aus Substanzwerten und zu 7,9 Prozent aus gemischten Titeln, was auf eine eher chancenorientierte Ausrichtung hinweist.
„Die Kursgewinne bei den KI-Gewinnern wurden in diesem Jahr voll ausgeschöpft. Der nach wie vor mit einem Drittel gewichtete Anteil an Substanzwerten, darunter Titel wie Rheinmetall, Berkshire Hathaway und ExxonMobil, sorgte neben den Big-Tech-Aktien angesichts der Eskalation des Nahostkonflikts für Stabilität in einem Krisenszenario“, betonen die Initiatoren des Fonds.
Länderallokation und Top-Positionen
Bei der Länderverteilung setzen die Community-Trader des Coiq Collective Intelligence Fund vor allem auf Mainstream-Titel aus den USA (57 Prozent) und Deutschland (25 Prozent). Andere Länder wie Großbritannien, Frankreich, China oder Dänemark spielen in der Gewichtung nur eine untergeordnete Rolle.
Die Top-5 Positionen des Fonds:
- Nvidia ist ein führendes Technologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung von Grafikprozessoren und künstlicher Intelligenz spezialisiert hat: 9,3 Prozent
- Apple ist ein multinationaler Technologiekonzern, der für seine innovativen Produkte, darunter iPhone, iPad und Mac, sowie Software wie iOS und MacOS bekannt ist: 7,8 Prozent
- Tesla ist ein US-amerikanischer Elektrofahrzeughersteller und Energiekonzern, der für seine elektrischen Autos und erneuerbaren Energielösungen, einschließlich Solardächern und Energiespeichersystemen, bekannt ist: 7,5 Prozent
- Amazon ist ein globaler E-Commerce-Riese und Technologiekonzern, der sich auf den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen online sowie auf Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und Unterhaltungsmedien spezialisiert hat: 5,5 Prozent
- Alphabet ist die Muttergesellschaft von Google und anderen Tochterunternehmen und ist ein weltweit führendes Technologieunternehmen, das sich auf Internetdienste, Technologieentwicklung und innovative Projekte konzentriert: 5,1 Prozent
Schwarmintelligenz versus Weltindex MSCI ACWI

Die Börsensimulation informunity.de besteht bereits seit dem Jahr 2008 und hat im Laufe der Jahre Daten gesammelt, um das Potenzial der kollektiven Intelligenz empirisch zu belegen. Ein Blick auf die vergangenen zehn Jahre verdeutlicht, dass das zugrundeliegende Top-Investor-Portfolio zwar in Abwärtsphasen stärker korrigierte als der Gesamtmarkt, jedoch über einen langen Zeitraum betrachtet dennoch eine beeindruckende Überrendite von 4,4 Prozent pro Jahr erzielt hätte. Die jährliche Rendite belief sich auf 14,4 Prozent.
Im gleichen Zeitraum erzielte ein All Country World ETF eine jährliche Rendite von 10,0 Prozent. Auch über einen Zeitraum von fünf Jahren konnte das Portfolio den globalen Aktien-ETF übertreffen, was das Potenzial kollektiver Intelligenz unterstreicht.
Dennoch darf nicht übersehen werden, dass ähnliche Fonds in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen immer wieder gescheitert sind. So wurde beispielsweise der 2012 aufgelegte H&A Sharewise Community Fonds bereits drei Jahre nach seiner Auflegung liquidiert, da das verwaltete Vermögen von 1,8 Millionen Euro finanziell nicht mehr tragbar war.
Wichtig für das Funktionieren solcher Anlagestrategien ist außerdem, dass die Akteure nicht gleich gestrickt sind. Wenn Anleger in Euphorie-Phasen alle die gleichen Aktien kaufen oder in Börsencrashs panikartig verkaufen, können sie irrationale Entscheidungen treffen. In solchen Situationen kann der Schwarm seine intuitive Fähigkeit verlieren. Die Intelligenz der Vielen kann dann in Dummheit umschlagen. Das Kollektiv wird zur Herde, die blind einer Richtung folgt und damit in den Abgrund stürzt.
Es bleibt zu hoffen, dass dem Coiq.Capital-Fonds all diese Schicksale erspart bleiben. Beim Fondsvolumen von rund 13 Millionen Euro liegt der Fonds zwar noch innerhalb der kritischen Überlebensgrenze, ist aber auf dem Weg zu einem existenzfähigen Niveau. Die laufenden Gesamtkosten liegen bei 1,15 Prozent.