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Stolls Fondsreisen Swiss Made – Schweizer Gipfelstürmer fürs Depot

Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Mannlichen in den Schweizer Alpen
Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Mannlichen in den Schweizer Alpen: Die Schweiz gilt als solide Volkswirtschaft mit stabilen politischen und sozialen Verhältnissen. | Foto: Imago Images / Panthermedia

1931 hat der Mechaniker Leo Henzirohs-Studer im schweizerischen Juragebirge in der Stadt Niederbuchsiten den Grundstein für die heutige Jura Elektroapparate AG gelegt. Der Name des Unternehmens steht für exzellente Kaffeevollautomaten von hoher Qualität. Nur ein Beispiel unter vielen. Ob Schweizer Uhren, Taschenmesser, bester Tabak oder Schokoladenträume: Die Produkte aus der kleinen Alpenrepublik werden für ihre hohe Qualität und Handwerkskunst auf der ganzen Welt geschätzt. Viele Unternehmen aus der Schweiz glänzen mit einer starken Marktposition und äußerst robusten Geschäftsmodellen.

Widerstandsfähige Industrie – starke Währung

Für konservative Werte steht die Schweiz nicht nur auf Unternehmensseite. Während sich die Staatsschulden in vielen anderen europäischen Ländern rund um die Alpenrepublik auftürmten, ist dies in der Schweiz nie zum Problem geworden. Die Schweizerische Nationalbank ist eine der unabhängigsten Zentralbanken der Welt und setzt sich wie kaum eine andere Bank für Währungsstabilität ein. In der Vergangenheit hat sie ihr Ziel, die Inflation mit 2 Prozent so niedrig wie möglich zu halten, fast immer erreicht.

Der Lohn dafür ist eine feste und starke Währung. Es verwundert deshalb kaum, dass ausländische Investoren in instabilen Zeiten mit Energieknappheit, Inflation und globalen Rezessionsängsten die Schweiz als sicheren Hafen ansteuern, denn ein Engagement in Schweizer Aktien und damit in den Schweizer Franken kann gerade für Anleger aus dem Euroraum eine vorteilhafte Bereicherung für das Depot sein.

Kleines Land aber Konzerne von Welt

Trotz ihrer geringen territorialen Größe ist die Schweiz die Heimat namhafter Weltkonzerne. Das beste Beispiel ist der 1867 gegründete Lebensmittelriese Nestlé. Der große Durchbruch gelang 1868 mit der Erfindung des löslichen Milchpulvers durch den in Frankfurt/Main geborenen Henri Nestlé. Nachdem der Firmengründer 1875 sein Unternehmen veräußerte, wurde der Firmenname, der für „kleines Nest“ steht, beibehalten, und das Milchpulvergeschäft weiter ausgebaut.

 

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Im Jahr 1930 fusionierte Nestlé mit drei anderen Firmen und brachte das erste Nescafé-Kaffeegranulat auf den Markt. 1947 kamen Maggi und 1974 schließlich L’Oréal als weitere Beteiligungen hinzu. Heute erwirtschaftet der Konzern Jahresumsätze von über 87 Milliarden Schweizer Franken und ist mit einer Marktkapitalisierung von 205 Milliarden Euro der wertvollste Lebensmittelkonzern weltweit. Das Unternehmen ist sehr profitabel und diktiert die Preise seiner Markenprodukte quasi nach Belieben.

Allerdings hinterließ die schlechte Stimmung, angefacht durch Inflation und steigende Zinsen, seine Spuren auch bei Nestlé. Die Aktie des Lebensmittelmultis fiel im Jahr 2022 um rund 16 Prozent. Die am zweithöchsten gewichtete Aktie des SPI-Index, Roche, gab um 23 Prozent nach. Der Index beendete das Jahr 2022 mit einem Minus von 16,1 Prozent im tiefroten Bereich.

Noch schlimmer erwischte es helvetische Tech- und Nebenwerte. So fiel beispielsweise die Aktie des Softwareunternehmens Temenos um rund 60 Prozent, während die Aktien von Lonza, Givaudan oder Straumann ebenfalls um mehr als 40 Prozent einbrachen. Die Online-Apotheke „Zur Rose“ zählte wegen rückläufiger Umsätze mit einem Minus von 90 Prozent zu den Prügelknaben des Schweizer Aktienmarktes.

„Wir gehen davon aus, dass viele Investoren die letztjährigen Verlierer wie Zur Rose, ams-Osram oder Temenos nicht im Depot zeigen wollten. Nach der ersten Börsenwoche stellt sich dieses Bild jedoch komplett anders dar, denn alle diese Unternehmen haben durchaus intakte Geschäftsaussichten und bei einem „Risk-on“-Markt werden sie überproportional zulegen können. Wir sind überzeugt, dass wir ein gutes Börsenjahr vor uns haben“, zeigt sich Stephan Sola, Marktkenner und Fondsmanager des Plutos Schweiz Fund, optimistisch.

Erschwerter Marktzugang

Wer sich für Schweizer Aktien interessiert, steht allerdings vor einem Problem. Sie dürfen seit dem Jahr 2019 nicht mehr an europäischen Börsen gehandelt werden. Die Schweiz ist damals aus dem Rahmenabkommen mit der EU ausgestiegen. Die Befürchtung: Der damalige Entscheid der EU könnte zu einem deutlichen Rückgang des Handelsvolumens in der Schweiz führen. Denn EU-Händler hätten in Europa verfügbare Schweizer Aktien auf europäischen Märkten kaufen müssen. Anlegern bleibt seitdem nur der Umweg über die Zürcher Börse Six, was definitiv mit höheren Kosten beim Kauf oder Verkauf von Aktien verbunden ist.

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