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Aktualisiert am 07.02.2020 - 16:38 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Schweizer Franken Fondsmanager und Volkswirte über die Franken-Aufwertung

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Gold auf dem aufsteigenden Ast

Doch welche Auswirkungen hat die Aufhebung der Franken-Euro-Bindung etwa auf den Goldpreis? Georg Graf von Wallwitz, Fondsmanager der Phaidros Funds und Geschäftsführer des Eyb & Wallwitz Vermögensmanagements, schätzt, dass sich der Goldpreis in einem Aufwärtstrend befindet, der sich noch bis zum Sommer hält. Auch Edelmetallexperte Martin Siegel erwartet, dass sich Anleger in Sachwerte wie Aktien oder Immobilien, aber auch in Gold flüchten. „Allein am gestrigen Donnerstag ist der Goldpreis bereits um 30 US-Dollar gestiegen. Betrachtet man den Goldpreis auf Euro-Basis, beträgt die Erhöhung sogar 5 Prozent. Ähnliches gilt für Goldminen-Aktien, die seit Jahresanfang bereits um rund 20 Prozent an Wert zunahmen. Mit dem gestrigen Preisanstieg sind das schon 25 Prozent - und das in gerade einmal zwei Wochen.“

Dass es sich bei diesem Preisanstieg um die üblichen Börsenschwankungen nach einem Ereignis handelt, glaubt Siegel nicht. „Der Goldpreis ist jahrelang gefallen. Nun wird es Zeit, dass das Edelmetall langsam zu seinem fairen Wert findet. Derzeit kostet eine Unze Gold 1.200 US-Dollar. Das Potenzial nach oben liegt meiner Meinung nach bei 50 Prozent. Der faire Preis wäre folglich 1.800 Dollar. Es ist wahrscheinlich, dass wir diesen Preis bereits Ende 2015 erreichen.“

Auch für Holger Schmitz ist und bleibt der Goldpreis attraktiv. „Die Anleger suchen nach soliden Investments wie Gold, aber auch dem Schweizer Franken. Denn rückblickend betrachtet ist 2014 der Goldpreis in Dollar zwar gefallen, in Schweizer Franken jedoch gestiegen. Der Goldpreisanstieg ist daher mehr als nur der Blick in die Kristallkugel, sondern eine ernstzunehmende Wahrheit.“

Anders sieht das Alex Durrer, Chefvolkswirt von LGT Capital Management. „Die Goldpreis-Bewegungen der vergangenen Tage haben nichts mit der Franken-Aufwertung zu tun. Grund für den Goldpreisanstieg ist vielmehr die Angst vor einer neuen Quantitative-Easing-Runde durch die EZB sowie vor einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Das ist wie mit einer Flasche, die fest verschlossen ist. Der Druck ist da, es gärt, aber eine Zeitlang passiert nichts. Erst wenn man den Korken ein kleines Stück weit öffnet, sprudelt alles heraus“.

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