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Schwellenländer-Anlagen „Multinationals setzen auf das Wachstum der Schwellenländer“

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Welche aktuellen Entwicklungen haben Sie im Blick, die Investoren nicht unbedingt mit Schwellenländern in Verbindung bringen?

Ein wesentlicher Anteil am Wachstum der Emerging Markets ist der günstigen Demografie und der Aussicht auf kräftige Produktivitätsfortschritte geschuldet. Einige Schwellenländer sind sehr groß, was zu einem hohen absoluten Wirtschaftswachstum führt. Je mehr Haushalte in die Mittelschicht aufsteigen, desto stärker verändert sich die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. So nimmt die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten sowie Gesundheits- und Finanzdienstleistungen, aber auch nach Konsumgütern zu. Was man mit den Schwellenmärkten nicht auf den ersten Blick in Verbindung bringt, ist die wachsende Nachfrage nach Auslandsreisen und Luxusgütern. Weil sich die Mittelschicht immer mehr Reisen leisten kann, erwarten wir große Auswirkungen auf die Reise- und Luftfahrtbranche. Die Zahl der Flüge pro Person dürfte sich einer Airbus-Studie zufolge in Indien bis 2037 vervierfachen. Die wachsende Nachfrage nach Reisen in Schwellenländern wird die Gewinnentwicklung von Reiseveranstaltern, Hotelbetreibern, Flughäfen und Flugzeugherstellern entscheidend prägen. Außerdem zeigt sich, dass die Verbraucher in den Emerging Markets Geld zunehmend nicht nur für Grundbedürfnisse, sondern auch für Luxusgüter ausgeben – die Umsätze von Luxusgüterherstellern steigen.  

In jüngerer Zeit nimmt das Interesse an passiven Anlagen stark zu. Was könnten Investoren verpasst haben, die mit einem Indexfonds oder einer reinen Emerging-Markets-Strategie in Schwellenländern investiert haben?

Indexfonds sind eine kostengünstige Lösung, um in einen bestimmten Markt oder in eine bestimmte Anlageklasse zu investieren. Sie haben allerdings eine Reihe struktureller Schwächen, und das vor allem bei Schwellenländer-Aktien. Wir erinnern uns an das Problem der Fokussierung von Emerging Markets-Indizes auf einige wenige Aktientitel. Wenn man seine Auswahl auf die Indexwerte beschränkt, kann dies nicht nur niedrigere Erträge, sondern auch eine höhere Volatilität zur Folge haben.

Außerdem gibt es eine Reihe von Wachstumsthemen, die gerade in den Emerging Markets besonders interessant scheinen. Sie sind mit einer Indexanlage allein jedoch nur begrenzt zugänglich. Viele internationale Markenartikelhersteller können vom zunehmenden Wohlstand in den Emerging Markets profitieren und setzen gezielt darauf. Doch oft sind sie in den Industrieländern börsennotiert, sodass sie für ein Index-Investment in den Schwellenländern nicht in Frage kommen – und oft nicht einmal für eine reine Emerging Markets-Strategie.

Wie geht hier die Capital Group New World-Strategie vor?

Wenn wir uns die Anlagemöglichkeiten in den Schwellenländern anschauen, analysieren wir, welchen Teil ihres Umsatzes Unternehmen in den Emerging Markets erzielen. Globale Konzerne mit über 20 Prozent Umsatzanteil in den Schwellenländern kommen für die New World Strategie in Frage. Indem wir unabhängig vom Unternehmenssitz anlegen, öffnen wir das Anlageuniversum und können dessen gesamtes Potenzial nutzen. Für uns sind daher auch Unternehmen geeignet, die einen Großteil ihrer Umsätze durch den Wachstumstrend in den Schwellenländern erwirtschaften – unabhängig davon, wo sie börsennotiert sind.

In Einzelfällen können wir auch in Emerging Markets-Anleihen investieren. Dadurch stehen der Strategie auch Länder offen, deren Aktienmärkte illiquide sind oder in die man nicht ohne Weiteres investieren kann. Das Anlageuniversum wird dadurch noch größer. Wir haben unsere Capital Group New World-Strategie so konzipiert, dass Investoren bekommen, was sie von einem Emerging Markets-Engagement erwarten: Sie können das Wachstumspotenzial der Schwellenländer nutzen und dabei die Volatilität begrenzen. Und weil wir uns von den engen Definitionen der Indexanbieter gelöst haben, ist es uns gelungen den MSCI Emerging Markets-Index zu übertreffen (nach Abzug von Gebühren) – und das, für manche Investoren entscheidend, bei niedriger Volatilität. Seit ihrer Auflegung 1999 hat die Strategie den Index in 96 Prozent aller Phasen mit fallenden Märkten hinter sich gelassen (auf Basis monatlich rollierender Dreijahreserträge in Zeiten, in denen der Marktertrag unter 0 Prozent lag). Möglich wurde dies durch gute Diversifikation, aber auch durch solide Fundamentalanalysen. Damit ist es der New World-Strategie gelungen, in ihrer 20-jährigen Geschichte viele Marktzyklen erfolgreich zu meistern.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.