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Schwellenländer-Anleihen: Brasilien in Bestform

Der Strand Copacabana in Brasilien: Anleihen und <br> Währungen des Landes sind bei Rentenfondsmanagern <br> derzeit sehr begehrt. Quelle: Fotolia
Der Strand Copacabana in Brasilien: Anleihen und
Währungen des Landes sind bei Rentenfondsmanagern
derzeit sehr begehrt. Quelle: Fotolia
Hohes Wachstum, wenig Schulden, viel Zins und unterbewertete Währungen. Willkommen im Schlaraffenland für Anleiheinvestoren, den Emerging Markets. Die Details: Trotz leichter Abkühlung – der Internationale Währungsfonds rechnet 2012 mit einem Wirtschaftswachstum von 6,1 Prozent nach 6,4 Prozent im Vorjahr.

Die Schulden steigen, aber langsamer, als die Wirtschaft wächst. Die Schuldenquote sinkt sogar: bis 2020 auf 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, hat die Deutsche Bank berechnet. Die Rating-Agenturen werten reihenweise auf. Immer mehr Emerging Markets haben schon ein Investmentgrade und gelten damit als sichere Schuldner. Trotzdem zahlen die Staaten derzeit im Schnitt 4,5 Prozentpunkte mehr Zinsen als etwa Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Alternativen? Gibt es nicht. Die Eurozone ist im Abschwung, die US-Wirtschaft lahmt. Riesige Schuldenberge und Wirtschaftswachstum, das man mit der Lupe suchen muss, lassen immer mehr Rating-Agenturen an der Bonität der Industriestaaten zweifeln. Die Schuldenquoten liegen schon jetzt bei über 100 Prozent, Tendenz steigend. Geld fließt dahin, wo die Wirtschaft wächst. Und so droht Dollar und Euro die Abwertung, weil sie immer weniger gefragt sind. Genau das Gegenteil gilt für die Schwellenländerwährungen. Mindestens 73 Milliarden Euro wollen allein deutsche institutionelle Investoren in den kommenden drei Jahren in den Emerging Markets investieren, hat eine Umfrage der Analysefirma Feri Eurorating ergeben. 60 Prozent der Befragten wollen ihre Bestände an Schwellenländeranleihen erhöhen.
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Heimspieler im Vorteil

Beliebt sind vor allem Papiere in Lokalwährung. Anders als bei Dollar-Anleihen, deren Rendite sich nach der Verzinsung von US-Staatspapieren plus eines Risikoaufschlags für die Ausfallwahrscheinlichkeit des jeweiligen Landes richtet, muss bei den patriotischen Papieren jedes Land für sich betrachtet werden. „Die Renditen werden vom Vertrauen in die jeweiligen Zentralbanken, Inflationserwartungen und den Risikoprämien auf einzelne Länder getrieben. Das kurze Ende ist dabei abhängig von der lokalen Zinsentwicklung, die von der jeweiligen Zentralbank gesteuert wird. Das andere Ende wird von Angebot und Nachfrage sowie der Fiskalpolitik beeinflusst“, erklärt Samuel Finkelstein, als Leiter zuständig für die makroökonomischen Strategien im Rententeam von Goldman Sachs Asset Management.