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Schwellenländer-Anleihen: Brasilien in Bestform

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Vorteil: Zu Zinserträgen und Kursgewinnen, die bisher den Großteil der Rendite ausmachen, kommen auch noch Währungsgewinne bei Aufwertung. Den Nachteil erklärt Finkelstein: „Der volatilere Teil der Performance kommt aus der Währung, deren Entwicklung kurzfristig vom Verhalten der Investoren bestimmt wird.“ Beispiel 2008 und 2011: Sind Anleger im Krisenmodus, werden Schwellenländeranlagen durch die Bank als Risikopapiere eingestuft und verkauft. Das drückt Währungen und Performance nach unten.

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Angesichts negativer Realzinsen von Bundesanleihen und US-Staatspapieren erscheint das geradezu grotesk. Fundamental gibt es dafür keine Begründung. Dass die Schwellenländer ihre Schulden nicht zurückzahlen können, ist zumindest bei großen Emittenten wie Brasilien, Mexiko oder Indien unwahrscheinlich.

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Die schlechten Nerven der Marktteilnehmer sind damit das größte Risiko in diesem Segment. Noch, denn „die Denkweise ändert sich langsam. Die Ausschläge werden geringer, und die Zeit, bis sich die Investoren wieder auf die Fundamentaldaten konzentrieren, wird kürzer“, sagt Walter Liebe, Investmentspezialist von Pictet. Währungsgewinne werden seiner Meinung nach in Zukunft einen immer größeren Teil der Performance ausmachen. Auch Liebe rechnet langfristig mit Aufwertung. „Die Wirtschaft der Schwellenländer wächst weiter, und die Inflation sinkt.“ Kurzfristig indes blieben die Währungen unter Druck, weil das globale Umfeld so wackelig sei.