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Schwellenländer-Anleihen In der Golfregion sprudeln klassische Schwellenmarkt-Chancen

Yachthafen in Dubai
Yachthafen in Dubai: Durch den ökologischen Umbau der Volkswirtschaften in der Golfregion ergeben sich neue Anlagemöglichkeiten. | Foto: Imago Images / Panthermedia

2023 verspricht ein weiteres arbeitsreiches Jahr für Anleger in Schwellenländer-Anleihen zu werden. Aber es sind nicht nur die geopolitischen Faktoren, die uns auf Trab halten werden, sondern vielmehr die Veränderungen im investierbaren Universum. Wurden im Jahr 2022 zahlreiche russische Anleihen aus den Indizes genommen, werden sie nun durch eine Flut von Emissionen aus dem Nahen Osten ersetzt, die überwiegend mit Investment Grade bewertet sind. Anleger kommen nicht umhin, Investitionen in der Golfregion ernsthaft in Betracht zu ziehen.

Warum steigt derzeit die Emissionstätigkeit?

Die Region hat im vergangenen Jahr von den hohen Energiepreisen profitiert, was die Haushaltsbilanzen der Regierungen gestärkt und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit erhöht hat. Die Region verfügt über umfangreiche liquide Mittel, und die Unternehmen weisen einen sehr geringen Verschuldungsgrad und angemessene Liquiditätspuffer auf – warum sind demnach / dennoch? überhaupt Emissionen nötig? Der Grund ist einfach: Die Bedeutung von Öl und Gas, die die Grundlage der finanziellen Stabilität der Golfstaaten bilden, nimmt ab, daher müssen sich die Staaten der Region rasch diversifizieren. Das erfordert Zugang zu den globalen Kapitalmärkten, die man aus einer Position der Stärke heraus adressiert.

Seit der schrittweisen Aufnahme von fünf der sechs Gulf Corporation Council (GCC)-Länder (ohne Oman) in den JP Morgan EMBI Global Diversified Index (EMBIG) ab Januar 2019 haben sich die fünf Volkswirtschaften rasch zu einem wichtigen Bestandteil des Index entwickelt – derzeit machen sie 24 Prozent des Index aus (Quelle: Macrobond und Columbia Threadneedle Investments, Stand: März 2023).

Angesichts der zahlreichen Neuemissionen, die noch bevorstehen, könnte die Region mittelfristig annähernd ein Drittel des Referenzindex ausmachen – eine Chance, die wir uns nicht entgehen lassen wollen.

Wo liegen Chancen und verstecktes Potenzial? 

Durch den ökologischen Umbau der Volkswirtschaften in der Golfregion ergeben sich neue Anlagemöglichkeiten. Verstärkt emittiert werden etwa Schuldtitel zur Finanzierung laufender Giga-Projekte. Weil erstens Institutionen wie der Public Investment Fund (PIF) von Saudi-Arabien in der Lage sind, ihre Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) richtig zu formulieren und eine vorbildliche Erfolgsbilanz aufzubauen, sind sie für mehr Investoren attraktiv. Zweitens sind Unternehmen wie Masdar Clean Energy (VAE) und ACWA Power (Saudi-Arabien) von entscheidender Bedeutung, wenn es um wichtige globale Anbieter von sauberer Energie geht. Wir gehen davon aus, dass diese und andere Energieunternehmen über kurz oder lang Anleihen emittieren werden, um ihre grüne Transformation rasch voranzubringen. Drittens erwarten wir Emissionen von Industrieunternehmen, Bergbau und Einzelhandel. Viele Unternehmen, die nicht im Öl- und Gassektor tätig sind, werden von den Diversifizierungsplänen der Regierungen profitieren, und es könnten sich Chancen ergeben, die ein Engagement in einer schnell wachsenden Region bieten.

 

Herausforderungen in der Region

Die größte Herausforderung für den Nahen Osten ist die schwache Bilanz in den Bereichen Soziales und Governance. Die Fortschritte in Bereichen wie Recht, Justiz, Arbeit und Soziales sind ermutigend, fallen aber durchwachsen aus; oft auch, weil sie sich noch in einem frühen Stadium befinden. Bemerkenswert ist der rasche Anstieg des Frauenanteils in der Erwerbsbevölkerung, was sich auch in den oberen Führungsetagen des Privatsektors und in den Ministerien der Regierungen zeigt. Wir gehen davon aus, dass sich diese positive Reformdynamik fortsetzen wird, hoffentlich mit größerem Tempo und in noch größerem Umfang.

Die Finanzierungsmöglichkeiten von Nachhaltigkeitsansätzen in der Region, die in der Vergangenheit eher begrenzt waren, werden sich erweitern. Unlängst hat sich ein halbstaatliches Unternehmen in der Region erfolgreich den Zugang zur Finanzierung seines „grünen“ Umbaus gesichert. Das setzt Maßstäbe, wovon auch Unternehmen in der zweiten Reihe in der Region profitieren dürften.

Wir bleiben jedoch bei Investitionen sehr selektiv, da mitunter die Glaubwürdigkeit der ökologischen Bestrebungen der Unternehmen noch zu wünschen übriglässt. Wunsch und Wirklichkeit liegen in der Golfregion oft noch weit auseinander, wie wir bei unseren Besuchen vor Ort beobachten können. Es bleibt zu hoffen, dass Unternehmen und staatliche Regulierer mit Umsicht vorgehen, damit beim verstärkten Einwerben von Mitteln für den nachhaltigen, „grünen“ Umbau der Unternehmen das gefährliche „Greenwashing“ vermieden werden kann.

Fazit: Die Golfregion gewinnt rasch an Bedeutung

Ob Sie nun an den Wandel in der Golfregion glauben oder nicht, neue Emissionen werden kommen – und zwar schnell. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Nahen Ostens, nicht nur innerhalb der Gruppe der Schwellenländer, sondern auch im globalen Rahmen, sehen wir jetzt den richtigen Zeitpunkt, um in diejenigen Unternehmen mit großem Potenzial zu investieren, in denen sich ein echter Wandel abzeichnet. Darum geht es letztlich immer bei Schwellenländer-Investitionen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.