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Schwellenländer-Anleihen Rentenfonds-Manager nennen die besten Emerging Markets

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Unternehmerische Anleihen

Die Sache mit den Währungen fällt wiederum weg, wenn man auf Unternehmensanleihen aus ist. Denn noch immer lauten die meisten international investierbaren Papiere auf US-Dollar. Stattdessen kommt jenes Risiko hinzu, das jedes Unternehmen als Schuldner mit sich bringt.

Neben der Makro-Analyse des Landes müssen Fondsmanager also die Kreditwürdigkeit prüfen. Im Gegenzug winken häufig Renditeaufschläge einfach nur dafür, dass sich das Unternehmen in einem anderen Land befindet als seine Konkurrenten in den Industrieländern.

Weiche Währungen

Damit ist es immer wichtig, sich zunächst für eine Investitionsform zu entscheiden, je nach Risikoneigung. Die meisten Fonds haben einen erklärten Schwerpunkt in Hart- oder Weichwährungen. Nur wenige fahren zweigleisig wie zum Beispiel die Londoner Investmentboutique Rubrics Asset Management. Ihr Emerging Markets Fixed Income Fund erreicht auf Sicht der vergangenen drei Jahre bemerkenswerte Zahlen und will in keine der Kategorien so richtig passen.

Das Management darf in Weich- und Hartwährungen gleichermaßen anlegen, derzeit liegen 60 Prozent des Fondsvermögens in Hartwährungen. Am stärksten sind übrigens die Ölförderländer Russland und Brasilien mit 8,8 und 5,8 Prozent gewichtet. So gut die Leistung, so verbesserungsbedürftig die Kommunikation: Auf Anfragen der Presse reagieren die Londoner nicht.

Protektionistische Politik

Seit November 2016 gibt es zudem einen Faktor, der die Schwellenländerwelt in mögliche Gewinner und Verlierer spaltet: Donald Trump, der die Wirtschaft der USA schützen und deshalb Importe aus Schwellenländern über hohe Zölle bestrafen will. Allerdings ist hier noch nicht abschließend klar, wen das treffen wird.

„Solange sich der US-Protektionismus noch größtenteils bei Twitter abspielt, können wir davon ausgehen, dass die Schwellenländer weiter stärker wachsen werden als die Industrieländer“, schreibt Thierry Larose, der bei Degroof Petercam den DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable managt.

Erfolgreicher Ansatz

Larose verfolgt einen etwas anderen, aber enorm erfolgreichen Top-down-Ansatz. Bei ihm durchlaufen alle 84 Länder des Anlageuniversums einen Filter, der sie auf die fünf Themen Transparenz und Demokratie, Gesundheit und Vermögensverteilung, Bildung, Wirtschaft und Umwelt abklopft.

„Die fünf Säulen der Nachhaltigkeit“, nennt Larose diese Gebiete. Außerdem sortiert er alle Länder aus, die die Organisation Freedom House als „unfrei“ einstuft. Damit ist zum Beispiel China schon mal raus. Auf diese Weise schließt Larose das noch immer größte Risiko aus seinem Fonds aus: das politische. Der Lohn: Laroses Fonds hat in der Kategorie Weichwährungen die zweithöchste Sharpe Ratio.

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