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Schwellenländer „Brasilien-Gewichtung zügig hochgefahren“

der fonds: Herr Mozer, das Interesse an Emerging Markets-Investments steigt derzeit wieder. Was sind die Hintergründe?

Alexander Mozer: Lokale Krisen und Wachstumsabschwächungen haben zu einer lang anhaltenden Underperformance der Emerging Markets geführt. Viele Unternehmen befanden sich daher auf einem historisch günstigen Bewertungsniveau. Dies zusammen mit verbesserten Wachstumsaussichten und einer höheren Risikobereitschaft der Anleger bringen die Emerging Markets zurück in den Fokus der Investoren. Für unseren Schwellenländerfonds Ökoworld Growing Markets 2.0 war die Krise nie wirklich existent. Seit Auflage im September 2012 hat der Fonds jedes Jahr mit einer positiven Rendite abgeschlossen.

Worauf sollten Anleger achten, wenn sie in Schwellenländern investieren wollen?

Mozer: Wichtig für Anleger ist, dass sie speziell in den Emerging Markets auf aktiv gemanagte Investmentprodukte setzen. Eine langfristig gute Performance lässt sich besonders bei Unternehmen erzielen, die eine starke Position in einer Nische besetzen und sich nicht im Staatseigentum befinden. Indexzertifikate hingegen setzen in der Regel auf schwach wachsende Staatsunternehmen, die nicht das Interesse der Kleinanleger verfolgen.  

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Ihr Haus bietet verschiedene Produkte an. Inwieweit zeigt sich die gesteigerte Nachfrage nach Schwellenland-Investitionen bei Ihnen?

Mozer: Wir haben unser Produkt Ökoworld Growing Markets 2.0 im Jahr 2012 mit einem Volumen von rund 8 Millionen Euro  an den Markt gebracht. Heute haben wir die kritische Größe von 100 Millionen Euro überschritten. Anleger der ersten Stunde blicken auf eine jährliche Rendite von mehr als 11 Prozent p.a. zurück. Das kann sich speziell im Kontext der schwierigen Märkte sehen lassen. Unsere zentralen Themen wie Gesundheit, Bildung, Wasserversorgung und erneuerbare Energien sind Langläufer und geben den Investoren „als Gewinner der Zukunft“ eine starke Perspektive. Die Verbesserung der generellen Einschätzung von Emerging Markets hat das Interesse zusätzlich erhöht. 

Lässt sich in Schwellenländern auch unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten investieren?

Mozer: Anhand unserer Rendite kann man gut ablesen, dass es sich hier sehr gut investieren lässt. Viele Unternehmen stehen hinsichtlich ihres Fokus auf soziale, ethische und ökologische Kriterien noch ganz am Anfang. Diese Entwicklung mitzugehen ist eine besondere Herausforderung und bereitet gerade deshalb auch viel Freude. Wer sich als produzierendes Unternehmen in den Schwellenländern mit dem Thema Umweltmanagement zeitgemäß aufstellt, der hat im Wettbewerb Vorteile bei der Auftragsvergabe.

Ein Beispiel aus der Praxis wäre das Unternehmen KCE Electronics. Seitdem dort mit geschlossenen Wasserkreisläufen in der Halbleiterproduktion gearbeitet wird und das schmutzige Brauchwasser nicht mehr in die Flüsse geht, haben sie neue etablierte Kunden gewonnen, die viel Wert auf diese Umweltaspekte in der Zulieferindustrie legen, damit sie wiederum sauber sind, was ihre Umweltanforderungen betrifft. Nachhaltigkeit als ökologischer Wettbewerbsvorteil in den Schwellenländern ist ganz klar existent.