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Schwellenländer Die Wachstumsraten sinken - und zwar nachhaltig

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Vergrößern >> Andere Länder, andere Probleme: Staaten mit großen Rohstoffvorkommen haben es nach dem ausgedehnten Aufwärtstrend der Preise versäumt, ihre Wirtschaft auf ein breiteres Fundament zu stellen. Eine interessante Größe ist das Verhältnis aus Rohstoffexporten gemessen an den gesamten Einnahmen im Ausland. Hier führt laut einer Aufstellung der Rating-Agentur Fitch Venezuela mit 94 Prozent. Auf Platz 2 liegt Russland, das zwei Drittel seiner Exporteinnahmen aus Rohstoffen erzielt. Und auf dem dritten Platz liegt Brasilien, das auf 53 Prozent kommt. Als die Rohstoffpreise noch deutlich höher lagen, hatten sich diese Länder an die Einnahmen gewöhnt und ihre Ausgaben ebenfalls nach oben geschraubt. Heute leiden sie überdurchschnittlich an den gesunkenen Preisen, während Rohstoffimporteure entsprechend weniger zahlen. Am besten steht in dieser Hinsicht China da, das nur 6 Prozent seiner Gesamteinnahmen aus Rohstoffen holt. Die Länder reagieren zum Teil ungeschickt auf die neue Situation. So bemängelt der Schwellenländer-Stratege Maarten-Jan Bakkum von NN Investment Partners den Hang von Brasilien und Südafrika sich in die Wirtschaft einzumischen, anstatt für mehr Flexibilität zu sorgen. Das Investitionsklima könne in beiden Ländern besser sein, und beide könnten starke Wirtschaftssektoren jenseits des Rohstoffexports haben. Haben sie aber nicht. „Brasilien gerät in eine starke Rezession, und Südafrika wächst um nur 2 Prozent mit einer Arbeitslosenquote, die in Richtung 30 Prozent steigt“, sagt Bakkum. Anderen Ländern fällt ihre alternde Bevölkerung vor die Füße. Und noch andere bekommen ihre Korruption nicht in den Griff. Die Mängel wurden durch den Wirtschafts-Boom lange kaschiert, doch sie treten mehr und mehr zutage.