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Schwellenländer-Experten „China schafft Balance zwischen Schuldenaufnahme und Wirtschaftswachstum“

von links: Investmentstratege Mike Biggs, Vertriebsleiter Christopher Hönig und die Fondsmanager Michael Lai und William Mejia, allesamt GAM
von links: Investmentstratege Mike Biggs, Vertriebsleiter Christopher Hönig und die Fondsmanager Michael Lai und William Mejia, allesamt GAM | Foto: Foto: Florian Sonntag

DAS INVESTMENT: Die Weltwirtschaft lahmt, Zweifel an Chinas Aufschwung haben Hochkonjunktur. Nicht zuletzt das Wirtschaften auf Pump bereitet Sorgen. Teilen Sie die Bedenken?

Mike Biggs: Nein. Aus meiner Sicht kommt es darauf an, wie sich die Schuldenaufnahme einer Volkswirtschaft entwickelt. Nachdem die chinesische Regierung infolge der Finanzkrise 2009 ein gewaltiges Konjunkturprogramm aufgenommen hatte, ist die Neuverschuldung kontinuierlich gesunken. Damit einher ging eine schrumpfende Binnennachfrage, die das Wirtschaftswachstum gedämpft hat. Deswegen äußerten Investoren in den zurückliegenden fünf Jahren immer wieder ihre Angst vor einer harten Landung der chinesischen Konjunktur.

Die Chinas Regierung aber unbedingt verhindern will?

Biggs: Ja, die Administration in Peking ist solchen Bedenken jedes Mal mit einem vorübergehenden Anheben der Kreditaufnahme entgegengetreten, wodurch sie die Wachstumszahlen jeweils wieder stimulieren konnte.

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Michael Lai: Bislang hat die Regierung alles im Griff und die notwendige Balance zwischen sinkender Schuldenaufnahme und Wirtschaftswachstum sehr gut hinbekommen. Zudem ermutigen uns die Reformen öffentlicher Unternehmen. China hat dort sowohl im Finanzsektor als auch auf dem Weg zu mehr Binnenwirtschaft Fortschritte gemacht. Während Überkapazitäten in bislang vorherrschenden Industrien wie dem Schiffsbau und der Stahlproduktion abgebaut werden, profitieren Einzelhandel und Hersteller zyklischer Konsumgüter.

Die Wachstumszahlen sinken damit allerdings weiter?

Lai: Ja, unterm Strich lässt sich festhalten, dass in diesem Jahr die Reformen einen etwas höheren Stellenwert als das Wachstum besitzen. Nichtsdestotrotz zeigt das erfolgreiche Umsetzen der Maßnahmen, wie robust Chinas Wirtschaft tatsächlich ist. Außerdem gehört die chinesische Währung Renminbi seit Oktober offiziell zum Währungskorb des IWF und steht damit nun auf einer Stufe mit Euro und US-Dollar. Der bevorstehende Generationenwechsel im Zentralkomitee der kommunistischen Partei spricht ebenfalls dafür, dass die chinesische Führung dem Umsetzen von Strukturreformen die weiterhin erforderliche Priorität verleiht.

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