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Schwellenländer Fortschritte bei Regulierung, Produktion, Dividenden

Von Aktualisiert am Lesedauer: 6 Minuten

Ungeachtet des Handelskonflikts zwischen den USA und China hat der Handel zwischen Schwellenländern in den vergangenen Jahren floriert. China hat dabei die Nachfolge der USA als größtes Exportziel der Schwellenländer insgesamt angetreten, wie Daten der multilateralen Handelsagentur Intracen zeigen. In vielen weiteren Schwellenländern haben ebenfalls positive Entwicklungen stattgefunden.

Vor drei Jahrzehnten waren die Schwellenländer in der Regel auf Rohstoffexporte angewiesen. Diese Exporte dienten als Triebfeder für die wirtschaftliche Entwicklung. Vor allem das verarbeitende Gewerbe profitierte und der Aufbau globaler Lieferketten wurde beschleunigt.

In der Zwischenzeit haben sich die Schwellenländer dank struktureller Reformen und einer verbesserten Regulierung weiterentwickelt, so dass sich eine erhöhte Belastbarkeit gegenüber äußeren Einflüssen feststellen lässt: Die gestiegene Inlandsnachfrage in vielen dieser Länder hilft dabei, unabhängig von exogenen Faktoren zu wachsen.

Hinzu kommen weitere interessante Entwicklungen in den Schwellenländern, die unserer Meinung nach nicht angemessen gewürdigt werden.

Nach wie vor kursieren Fehleinschätzungen

Einige häufig anzutreffende Annahmen über Schwellenländer sind aus unserer Sicht unzutreffend. Ein Missverständnis ist die Vorstellung, dass die Produktionsprozesse für Waren aus diesen Ländern oft unethisch und unzulänglich reguliert sind. Entsprechend kommen Fragen hinsichtlich der Qualität von Waren sowie der Zuverlässigkeit von Dienstleistungen auf.

Für einzelne Märkte treffen diese Beobachtungen sicherlich zu, man sollte jedoch nicht alle Schwellenländer über einen Kamm scheren. Was für uns zählt, sind die regulatorischen Fortschritte bestimmter Schwellenländer, die darauf abzielen, das Marktumfeld zu verbessern.

Wenn wir Anlagechancen in Schwellenländern prüfen, ist Corporate Governance ein wichtiger Aspekt. Wir berücksichtigen Faktoren wie Qualitätsmanagement, Eigentümerstruktur und die Qualität der Geschäftsführung. Außerdem nehmen wir proaktiv Kontakt zur Geschäftsleitung von Unternehmen und zu anderen Stakeholdern auf, um die Praktiken der Unternehmensführung zu beobachten und bei Bedarf positive Veränderungen zu fördern.

Progressive Unternehmen in Russland konzentrieren sich auf Aktionärsrenditen

So haben uns einige hoffnungsvolle aufsichtsrechtliche Veränderungen in Russland beispielsweise dazu bewogen, die dortigen Chancen für Aktienanlagen einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen. Die russische Regierung hat einige politisch schwierige Maßnahmen wie etwa Steuererhöhungen und Rentenreformen umgesetzt. Zudem plant sie, das Produktivitätswachstum durch höhere Ausgaben für Infrastruktur, Gesundheit und Bildung zu steigern.

Zuletzt wurden in Russland mehrere progressive Dividendenrichtlinien sowie umfängliche Aktienrückkaufprogramme verzeichnet. Die Medien haben sich jedoch in erster Linie auf die geopolitischen Spannungen zwischen der US-amerikanischen und der russischen Regierung konzentriert. Im Lauf der Jahre haben wir im Hinblick auf Governance-Faktoren immer wieder mit Unternehmen zusammengearbeitet. Infolgedessen haben einige dieser Unternehmen ihre Fokussierung auf Aktionärsrenditen verstärkt.

Innovationen in Indien

Der Wachstumspfad der Schwellenländer war früher recht einfach: produzieren und anschließend im Ausland verkaufen. Einige Länder waren für günstige Arbeitskräfte bekannt und positionierten sich so zu kostengünstigen Fertigungszentren. Dies hatte zur Folge, dass die Entwicklung dieser Länder gegenüber konjunkturellen Änderungen in den Industrieländern, in die sie exportierten, anfällig war.

Was die Schlagzeilen von heute verschweigen: Die Schwellenländer haben sich weiterentwickelt. Je weiter sie in ihrer Entwicklung voranschreiten, desto mehr verstärken sie ihre „High Tech“-Exporte, um die wachsende globale Nachfrage zu bedienen.

In Indien etwa ist Innovation zu einem wichtigen Thema geworden. Die nationale Strategie „Jahrzehnt der Innovationen 2010-20“ konzentriert sich darauf, die Kapazitäten in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation zu stärken. Das Ziel: Die Bruttoausgaben für Forschung und Entwicklung bis zum Jahr 2020 auf 2 Prozent des indischen Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. Das Bekenntnis des Landes zu Innovationen spiegelt sich auch in der indischen „Make in India“-Initiative zur Stärkung des Fertigungssektors wider.

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