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Schwellenländer holen auf Wie Südkorea die Corona-Krise meistert

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Koreanische Unternehmen liefern weltweit unverzichtbare Hardware. Halbleiter- und Batteriehersteller profitieren von Trends wie höherer Rechenleistung und umweltfreundlicherer Mobilität. In vielen Bereichen dürfte die Corona-Pandemie die Entwicklung beschleunigen, etwa beim Cloud Computing. Homeoffice und Videokonferenzen treiben die Nachfrage nach Rechenzentren. Zudem meiden viele Menschen angesichts des Virus öffentliche Verkehrsmittel. In der Folge könnte es einen Umsatzzuwachs bei E-Bikes und Autos geben, von denen auch immer mehr elektrisch angetrieben werden.

Auch in der Gesundheitsbranche zeigen sich die Fortschritte Südkoreas. Von Virus-Testkits bis hin zu sogenannten Biologika, Medikamente, die mit Biotechnologie und Gentechnik hergestellt werden, arbeiten Firmen an Innovationen – zweifellos ein Vorteil in dieser Krise. Die Internetbranche ist durch die Kontaktbeschränkungen ebenfalls im Aufwind.

Wie das Land so die Unternehmen: Viel Geld auf der hohen Kante

Die umsichtige Fiskalpolitik der Regierung dient als Vorbild für die Privatwirtschaft. So liegt der Anteil an Unternehmen, ausgenommen der Finanzbranche, die eine Nettoliquidität in der Bilanz ausweisen deutlich über dem weltweiten Durchschnitt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg weiß. Im Vergleich zu den USA ist der Anteil der liquiden Unternehmen doppelt so hoch. Prozentual zur gesamten Marktkapitalisierung gehören die südkoreanischen Liquiditätsbestände damit zu den höchsten der Welt. In einer Zeit, in der Unternehmen weltweit nach staatlicher Unterstützung rufen, erscheinen solche (oft als ineffizient bezeichneten) Bilanzen plötzlich angemessen vorsichtig.

Die größte Hürde für Investitionen in Südkorea ist seit langem die sogenannte Corporate Governance, also die Grundsätze und Regeln, nach denen Unternehmen geführt werden. Die komplexen Holdingstrukturen der Jaebeols – große Mischkonzerne in Familienhand – und damit verbundene niedrige Aktionärsrenditen und Korruption führen dazu, dass viele koreanische Unternehmen mit Abschlägen gehandelt werden. Dennoch gibt es in diesem Bereich enorme Fortschritte: Seit dem Jahr 2019 gilt für die im südkoreanischen Leitindex KOSPI gelisteten Unternehmen ein verbindlicher Corporate-Governance-Kodex. Höhere Aktionärsrenditen, die Aufarbeitung von Fehltritten in der Öffentlichkeit und zukunftsweisende Umstrukturierungen zeigen zudem, dass sich der Dialog mit Unternehmen auszahlt.

In Südkorea lassen sich, kurzum, viele der Trends erkennen, die Schwellenländer antreiben. Global wettbewerbsfähigen, nachhaltig aufgestellten Unternehmen ermöglicht ein solches Umfeld ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.