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Umfrage Schwellenländer-Investoren fürchten Inflation

Straßenszene in Indien
Straßenszene in Indien: Investoren gehen davon aus, dass die Inflation in Schwellenländern steigt. | Foto: Imago Images / Hindustan Times

Nur 34 Prozent der Investoren schätzen die Aussichten für Schwellenländer in den nächsten drei Monaten optimistisch ein. Zum Vergleich: Zum Jahreswechsel war das noch bei 73 Prozent der Fall. Das zeigt eine Umfrage der Investmentgesellschaft HSBC Asset Management, die vierteljährlich durchgeführt wird. Fast die Hälfte der darin Befragten hat nun eine neutrale Haltung eingenommen und den Cash-Anteil in Portfolios im ersten Quartal des Jahres erhöht. Nur 21 Prozent planen, diese Barmittel kurzfristig zu verwenden.

Rund 77 Prozent der Teilnehmer erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine höhere Inflation in Schwellenländern. 38 Prozent rechnen mit steigenden Leitzinsen in den nächsten drei Monaten.

Wie die Umfrage auch zeigt, ist die Risikobereitschaft der Anleger, gemessen auf einer Skala von 0 bis 10, von 6,86 im Januar auf aktuell 6,04 gesunken. Die Anzeichen für eine zunehmend zögerliche Haltung unter Investoren folgen auf den Wiederanstieg der Covid-19-Fälle in Volkswirtschaften wie Indien und Brasilien. Dennoch hat die Inflation – in den USA und weltweit – Covid-19 als größte Herausforderung für die Aussichten der Schwellenländer überholt: 48 Prozent der Anleger nennen sie in der HSBC-Umfrage als Hauptrisiko.

Unter den Anlageregionen sind Investoren vor allem Asien zugewandt. Die Stimmung für diese Region ist über alle Anlageklassen hinweg gut, zeigt die Umfrage von HSBC. Lateinamerika dagegen ist die einzige Region, die über alle Anlageklassen hinweg einen negativen Stimmungswert aufweist.

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Axel Cron, Chefanlagestratege bei HSBC Asset Management Deutschland, sagt zu den Umfrageergebnissen: „Die Unsicherheit, die die Umfrage zutage gefördert hat, ist auch ein Luxusproblem. Vor gerade mal einem Jahr haben wir vor allem darüber gesprochen, ob und wie schnell das Wachstum zurückkommt. Darüber redet heute kaum jemand mehr. Investoren sorgen sich derzeit mehr um eine Überhitzung der Wirtschaft und eine daraus resultierende höhere Inflation. Das gab es schon lange nicht mehr. In den Jahren vor der Pandemie waren ein geringes bis moderates Wachstum der Wirtschaft gekoppelt mit einer niedrigen Inflation der Normalzustand. Das hat uns alle entwöhnt. Jetzt schießen die Raten plötzlich in Höhen, die wir lange Zeit nicht gesehen haben. Angesichts dessen neigen die Anleger zu Überreaktionen und Fehlschlüssen. Doch das dürfte nur eine Übergangsphase sein. Spätestens dann, wenn sich mit Fortschreiten der Impfkampagne das weltweite Wachstum angleicht, dürfte sich die Stimmung wieder beruhigen.“

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