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Aktualisiert am 09.06.2020 - 16:32 Uhrin Die Spezialisten für globale GeldanlageLesedauer: 4 Minuten
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Schwellenländer Schlagzeilen verdecken das Gesamtbild

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Schwellenländer führen das globale Wachstum weiterhin an

Das starke Wirtschaftswachstum in den USA hat zuletzt erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Tatsache ist jedoch, dass die Schwellenländer seit vielen Jahren den Wachstumsmotor der Weltwirtschaft bilden.

Manraj Sekhon, CIO von Franklin Templeton Emerging Market Equity, weist auf eine Verlagerung der Wachstumstreiber für das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) hin: „Wir sind nicht nur Zeugen einer Verschiebung des geographischen Epizentrums des BIP-Wachstums gen Osten, sondern erleben zudem, dass sich selbst innerhalb der Schwellenländer ein Wandel der Wachstumstreiber vollzieht. So überholte China vor einigen Jahren die USA und Japan bei der Gesamtsumme aller angemeldeten Patente, was nur einer von vielen Indikatoren dieser Verschiebung in Richtung Innovation und Technologie ist.“

Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie das BIP-Wachstum der Schwellenländer das der Industrieländer insgesamt übertroffen hat – ein Trend, der sich nach Einschätzung des jüngsten Weltwirtschaftsausblicks des Internationalen Währungsfonds (IWF) in diesem sowie im kommenden Jahr fortsetzen dürfte.

Handel der Schwellenländer nicht von den USA abhängig

Während der Sommermonate haben die von den USA und China erhobenen gegenseitigen Importzölle erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Weniger Beachtung fand der Ansatz, den China im Hinblick auf den Handel mit seinen anderen Partnern verfolgt. Denn der Handel zwischen den Schwellenländern floriert und hat Manraj Sekhon zufolge inzwischen deren Exporte in die Industrieländer überholt: „In den vergangenen zehn Jahren hat China beim Konsum die USA überholt und sich damit für die meisten Schwellenländer zu einem wesentlich wichtigeren Exportmarkt entwickelt. Insgesamt rührt das Handelswachstum nun hauptsächlich von der Nachfrage in den Schwellenländern her. Zugleich führt wachsender Protektionismus im Westen zu immer neuen regionalen Handelsabkommen – China scheint erpicht, die USA als führende Nation in Asien abzulösen.“

Die nachfolgende Grafik zeigt das Wachstum des innerasiatischen Handels und die allgemeine Verlagerung weg von einer exportbedingten Abhängigkeit von den Industrieländern.