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Emerging Market Debt: Junk Bonds performen am besten


Die Emerging Market Hard- und Local Currency Debt-Indizes schlossen das dritte Quartal 2023 mit einem Verlust von 2 beziehungsweise 3 Prozent ab. Die Rally, die wir im zweiten Quartal und im Juli erlebten, schwächte sich im August und September ab, angetrieben durch den Renditeanstieg der US-Treasuries. Demgegenüber blieb die wirtschaftliche Entwicklung in den USA mit einer rückläufigen, aber immer noch über dem Zielwert liegenden Inflation und einem stabilen Arbeitsmarkt robust.
Die Rolle von CCC-Anleihen in schwankenden Märkten
Im gesamten Quartal entwickelte sich die Kreditqualität-Kategorie CCC nach wie vor am besten. Im Jahresverlauf verzeichneten die CCC-Anleihen einen Anstieg um 30 Prozent, verglichen mit knapp unter 2 Prozent für den gesamten Index für Hartwährungsanleihen. Ein Grund für die Outperformance der CCC-Kredite waren ihre niedrigen Bewertungen, die Käufer lockten.
Abgesehen von CCC-Anleihen sind die Bewertungen im Bereich der Hartwährungsanlagen in den Schwellenmärkten, insbesondere bei erstklassigen Staats- und Quasi-Staatsanleihen, derzeit weniger attraktiv und würden im Falle einer US-Rezession nicht ausreichend Schutz bieten. Die Spreads sind ähnlich wie vor der Pandemie, wenn wir den Index ohne die CCC-Anleihengruppe betrachten. Das Segment der mit CCC gerateten Anleihen bietet jedoch weiterhin attraktive Bewertungen und hat, aus gutem Grund, ein hohes Ausfallrisiko eingepreist – bei „Junk Bonds“ gilt es vorsichtig zu sein.
US-Wirtschaft: Resilienz inmitten globaler Herausforderungen
Angesichts des makroökonomischen und bewertungstechnischen Hintergrunds wahren wir eine vorsichtige Risikohaltung in den Portfolios für Emerging Market Debt. Die US-Wirtschaft war in den vergangenen Quartalen außergewöhnlich stark und hat uns alle überrascht. Gründe für die Resilienz und Ausnahmestellung der USA gibt es einige: Darunter die hohen überschüssigen Ersparnisse in den USA, die fiskalischen Anreize und auch die Struktur der Haushypotheken, die stärker auf feste als auf variable Zinssätze ausgerichtet ist und somit auf die realen Zinserhöhungen der Federal Reserve einen dämpfenden Effekt hat.
In Anbetracht der sehr dynamischen geldpolitischen Straffung der US-Notenbank gehen wir davon aus, dass die USA wahrscheinlich in eine Rezession geraten werden. Diese Rezession wird womöglich nicht in den nächsten drei bis sechs Monaten eintreten, aber die Konjunktur steuert in diese Richtung. Die Fed könnte mit ihrem Zyklus der Zinsanhebungen fertig sein, woraufhin wir in den nächsten Monaten eine gewisse Erleichterung an den Märkten sehen könnten – doch die finanziellen Bedingungen in den USA bleiben weiterhin straff: So liegen die Hypothekenzinsen bei 8 Prozent, dem höchsten Wert seit einem Jahrzehnt, während die Kreditkartenzinsen von 14 auf 22 Prozent gestiegen sind. Zugleich schrumpft die Geldmenge. Insgesamt sind die geldpolitischen Bedingungen in den USA restriktiv, was zu einem Rückgang bei den Hypothekenanträgen führt und die Zahl der Insolvenzen bei US-Haushalten und Unternehmen zunehmen lässt.
Auswirkungen der Geldpolitik auf die globale Wirtschaft…
Historisch betrachtet wirkt sich die Geldpolitik mit einer Verzögerung von etwa zwölf bis 18 Monaten aus, und die umfangreiche geldpolitische Straffung in den USA wird die Wirtschaft weiterhin belasten. Die Eurozone befindet sich bereits in einer Rezession, und China, der dritte Motor des globalen Wachstums, schneidet nicht gut ab. In letzter Zeit hat die Regierung in Peking eine Reihe von fiskalischen Stimuli angekündigt. Unserer Meinung nach wird das aber keinen großen Unterschied machen, da China strukturelle Probleme im Immobiliensektor, eine alternde Bevölkerung, eine hohe Jugendarbeitslosenquote und hohe Verschuldung in den privaten Haushalten und den Lokalregierungen hat. Daher gehen wir nicht davon aus, dass China in der Lage sein wird, in nennenswerter Weise Tritt zu fassen und einen bedeutenden Einfluss auf das globale Wachstum zu haben.
…und unsere vorsichtigen Anleihe-Strategien
Unsere Quintessenz aus der aktuellen Marktlage ist: Wir sind weiterhin vorsichtig in unserer Gesamtpositionierung in Bezug auf Hart- und Lokalwährungs-Anleihen. Vorsicht bedeutet jedoch nicht, dass wir Risiken meiden; tatsächlich gehen wir Risiken ein, stellen jedoch in jedem Fall sicher, dass wir angemessen für die Risiken in unseren Portfolios entschädigt werden.
Wir haben die Laufzeit in den beiden Portfoliosegmenten Hart und Lokalwährungs-Anleihen erhöht, bevorzugen Zinsen gegenüber Währungen, reduzieren unsere Positionen bei Unternehmensanleihen und konzentrieren uns auf Diversifikation, die in der aktuellen volatilen Marktsituation von entscheidender Bedeutung ist. Wir bleiben vorsichtig, wollen aber auch flexibel und wendig und in der Lage sein, unser Exposure in Ländern und Unternehmen, die in der Drawdown-Phase überverkauft werden, zu erhöhen.
Mehr zur MFS Emerging Market Debt Strategy lesen Sie hier.