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Aktualisiert am 16.05.2018 - 16:41 UhrLesedauer: 4 Minuten
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Schwellenländer-Small-Caps Geringes Interesse führt zu wertvollen Fehlbewertungen

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Direkt an den aufstrebenden Binnenwirtschaften teilhaben

Zudem ermöglichen es viele kleine Firmen Anlegern, direkt an der Binnenwirtschaft der Länder zu partizipieren. Die meisten großen und erfolgreichen Unternehmen der Schwellenländer agieren mittlerweile über ihre Ländergrenzen hinaus. „Dementsprechend werden die Börsenkurse vieler dieser Aktien nicht mehr vorrangig von inländischen Faktoren beeinflusst“, erläutert Seghal. Das betreffe vor allem die Branchen Elektronik, Automobil und Konsum, die einen erheblichen Anteil ihrer Umsatzerlöse in Industrieländern erwirtschaften.

Nach Ansicht des Experten bieten viele kleinere Firmen hingegen genau das, was Schwellenmärkte überhaupt erst für Anleger attraktiv macht: ein Engagement in der Binnennachfrage, einer günstigen demografischen Entwicklung, lokalen Reforminitiativen und innovativen Nischenprodukten, die oft die primären Wachstumsfaktoren darstellen. Die Firmen sind in Sektoren mit höherem Wachstum konzentriert, wie zyklische Konsumgüter und Gesundheitswesen. Mobius: „Die erfolgreichsten kleineren Unternehmen nutzen ihre lokale Stärke, um international zu expandieren und damit im Laufe der Zeit möglicherweise zu einem Mid-Cap- oder sogar Large-Cap-Unternehmen zu werden.“

Indien: Lokale Wirtschaft plus lokale Anleger

Der Schwellenländer-Spezialist sieht nicht nur mögliche Fehlbewertungen bei einzelnen Unternehmen, sondern auch auf breiterer Marktebene. Als Beispiel nennt er Indien. „Hier sind Small Caps nicht nur durch ihre Geschäftstätigkeit, sondern auch durch das Verhalten lokaler Anleger stärker auf die inländische Wirtschaft ausgerichtet.“ Ausländische Investoren investieren vor allem in Large Caps, so auch nach der Finanzkrise 2008/2009 bis Ende 2014.

Kleine Titel hingegen sind häufig im Besitz lokaler Investoren, und die bevorzugten in diesem Zeitraum Immobilien und Gold. Entsprechend erlitten Small Caps einen deutlichen Bewertungsabschlag gegenüber den großen Unternehmen. Als 2014 Narendra Modi die Regierung übernahm, änderte sich die Stimmung, und es kam zu erheblichen inländischen Zuflüssen. „Dies führte zu einer raschen Neubewertung indischer Small Caps, sowohl in Bezug auf ihre Large-Cap-Pendants als auch in absoluter Hinsicht“, sagt Mobius.

Ein weiteres Argument für Small Caps sieht er in dem vergleichsweise geringen Wachstum der Weltwirtschaft: „In solch einem Umfeld bieten Investitionen in Schwellenländer-Small-Caps die Möglichkeit, sich an vielen der am schnellsten wachsenden Unternehmen in den am schnellsten wachsenden Ländern weltweit zu beteiligen.“

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Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
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