Schwellenländer straucheln 3 Beispiele für das Comeback der Industriestaaten
Peter Dreide, Geschäftsführer und Leiter des Fondsmanagements bei TBF Global Asset Management (links) und Daniel Maier, Research Analyst bei TBF Global Asset Management (rechts) finden, dass die Industriestaaten hervorragend für die Zukunft positioniert sind.
Wachstum durch verbesserte Unternehmensführung, technologische Innovation und erhöhte Übernahmeaktivitäten – seit den 1990er Jahren wuchsen Entwicklungsländer deutlich stärker als Industriestaaten. Insbesondere im neuen Jahrtausend vergrößerte sich der Abstand zwischen den GDP-Wachstumsraten beider Regionen rapide. Während die Industriestaaten um die 2 Prozent Wachstum pro Jahr generieren konnten, zogen die Entwicklungsländer mit über 8 Prozent Wachstum davon. Diese Divergenz fand ihren Höhepunkt im Jahr 2007, unmittelbar vor der Finanzkrise.
Seither ist eine Trendwende zu beobachten. Die Wachstumsraten in den Industriestaaten haben sich nach der Krise 2008/2009 auf ihr Vorkrisenniveau zurückkatapultiert, während die Entwicklungsländer nicht zu alter Stärke zurückfinden konnten. Die Entwicklung des Wirtschaftswachstums zwischen der Finanzkrise im Jahr 2008 und heute zeigt deutlich, dass die Industriestaaten besser aus der Krise gekommen sind als die Entwicklungsländer.
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Nachfolgend werden drei Entwicklungen diskutiert, die zeigen, dass die Industriestaaten hervorragend für die Zukunft positioniert sind. Vom Wandel der japanischen Wirtschaftswelt über die Aktivität am Übernahmemarkt bis zu Investitionen in Technologie und Innovation.
Japan – Bestes Gewinnmomentum
Über Jahrzehnte litt Japan unter Deflation, Überschuldung und einer zu starken Währung. Folglich stagnierte die wirtschaftliche Leistung. Der Nikkei-Index konnte mit den Leitindizes aus den USA und Europa nicht mithalten, auch weil japanische Unternehmen international nicht wettbewerbsfähig waren. Erst mit der Wahl von Premier Abe wurde gegen strukturelle Probleme vorgegangen.
Der „Three Arrows“-Ansatz, eine Mischung aus Strukturreformen, lockerer Geldpolitik und Fiskalreformen, verhalf zu einer deutlichen Stabilisierung der Wirtschaft. Eine Abwertung des Yens führte zu deutlich besseren Voraussetzungen für Exporteure. Ein positiver Effekt ergab sich auch auf die Löhne sowie die Rückverlagerung von Produktionsstätten nach Japan (Re-Shoring).
Noch wichtiger jedoch ist das Umdenken beim Thema Unternehmensstruktur beziehungsweise -kultur und Transparenz. Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) hat im August 2014 in einem Leitfaden für japanische Firmen vorgegeben, der im Kern vier wichtige Punkte umfasst:
Alle diese Maßnahmen führten dazu, dass japanische Unternehmen eine transparentere Berichterstattung verfolgen. Langfristig resultiert daraus eine Shareholder-freundlichere Unternehmenspolitik, die Japan auf einen stabilen Wachstumspfad bringt und die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen steigert. Entwicklungsländer wie China, Russland oder Brasilien haben in dieser Angelegenheit extremen Nachholbedarf.
Seither ist eine Trendwende zu beobachten. Die Wachstumsraten in den Industriestaaten haben sich nach der Krise 2008/2009 auf ihr Vorkrisenniveau zurückkatapultiert, während die Entwicklungsländer nicht zu alter Stärke zurückfinden konnten. Die Entwicklung des Wirtschaftswachstums zwischen der Finanzkrise im Jahr 2008 und heute zeigt deutlich, dass die Industriestaaten besser aus der Krise gekommen sind als die Entwicklungsländer.
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Nachfolgend werden drei Entwicklungen diskutiert, die zeigen, dass die Industriestaaten hervorragend für die Zukunft positioniert sind. Vom Wandel der japanischen Wirtschaftswelt über die Aktivität am Übernahmemarkt bis zu Investitionen in Technologie und Innovation.
Japan – Bestes Gewinnmomentum
Über Jahrzehnte litt Japan unter Deflation, Überschuldung und einer zu starken Währung. Folglich stagnierte die wirtschaftliche Leistung. Der Nikkei-Index konnte mit den Leitindizes aus den USA und Europa nicht mithalten, auch weil japanische Unternehmen international nicht wettbewerbsfähig waren. Erst mit der Wahl von Premier Abe wurde gegen strukturelle Probleme vorgegangen.
Der „Three Arrows“-Ansatz, eine Mischung aus Strukturreformen, lockerer Geldpolitik und Fiskalreformen, verhalf zu einer deutlichen Stabilisierung der Wirtschaft. Eine Abwertung des Yens führte zu deutlich besseren Voraussetzungen für Exporteure. Ein positiver Effekt ergab sich auch auf die Löhne sowie die Rückverlagerung von Produktionsstätten nach Japan (Re-Shoring).
Noch wichtiger jedoch ist das Umdenken beim Thema Unternehmensstruktur beziehungsweise -kultur und Transparenz. Das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) hat im August 2014 in einem Leitfaden für japanische Firmen vorgegeben, der im Kern vier wichtige Punkte umfasst:
- erhöhte Managementkontrolle und Fokus auf langfristige Unternehmensziele,
- eine Verbesserung der Eigenkapitalrendite als zu priorisierendes mittelfristiges Ziel,
- mehr Transparenz bei der Kapitalpolitik,
- Verbesserung der Corporate Governance und des Berichtswesens.
Alle diese Maßnahmen führten dazu, dass japanische Unternehmen eine transparentere Berichterstattung verfolgen. Langfristig resultiert daraus eine Shareholder-freundlichere Unternehmenspolitik, die Japan auf einen stabilen Wachstumspfad bringt und die Wettbewerbsfähigkeit japanischer Unternehmen steigert. Entwicklungsländer wie China, Russland oder Brasilien haben in dieser Angelegenheit extremen Nachholbedarf.
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