Analyse von HQ Trust Schwellenländeraktien sind besser als gedacht
In den vergangenen Jahren machten die Schwellenländer Investoren oft wenig Freude. Trotz beeindruckender Wachstumszahlen hinkten die Aktien denen aus den Industrieländern regelmäßig hinterher. Dass das auch schon ganz anders war, zeigt eine Analyse von Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend.
Er hat sich die Renditedifferenz zwischen Aktien aus Industrie- und Schwellenländern in Zehnjahres-Zeiträumen seit dem Jahr 1994 angeschaut. Neben dem Gesamtmarkt vergleicht er zusätzlich die Performance von 24 Branchen auf Euro-Basis pro Jahr. Ein positiver Wert bedeutet, dass Industrieländer outperformt haben, bei einem negativen Wert hinkten sie den Schwellenländeraktien hinterher.
Die wichtigsten Ergebnisse der Analyse:
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Über alle Zehnjahreszeiträume hinweg haben sich die meisten Sektoren der Schwellenländer im Mittel besser entwickelt als die der Industrieländer.
Das gilt sowohl für den Gesamtmarkt, wo die Schwellenländer die Industrieländer im Schnitt immerhin um 2,2 Prozent pro Jahr übertrafen, als auch für 17 der 24 Sektoren.
Am höchsten ist die Abweichung zugunsten der Schwellenländer im Bereich Automobile & Komponenten. Hier lag die Outperformance im Schnitt bei hohen 7,3 Prozent pro Jahr.
Blickt man auf den aktuellen Zehnjahreszeitraum sieht es allerdings ganz anders aus: Mit Ausnahme der Energiebranche haben in der vergangenen Dekade alle Sektoren aus den Industrieländern besser abgeschnitten.
Auffällig ist der Sektor Gesundheitswesen: Ausstattung & Dienste. Hier haben die Aktien aus den Industrieländern im Mittel über alle untersuchten Zehnjahreszeiträume ihre Pendants aus den Schwellenländern mit dem größten Abstand geschlagen.