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Schwellenländerrisiko senken Robeco-Spezialist schichtet in seinen Mischfonds um

Auch Goldbären von Lindt im Schokoladenmuseum präsentieren sich mit Mundschutz zeitgemäß: Aktuell sind Gold und Industriemetalle durch den Corona-Crash einen Blick wert. Die erwartete wirtschaftliche Erholung spricht für Rohstoffe und lässt Robeco an den Stellschrauben seiner Multi-Asset-Strategien drehen.
Auch Goldbären von Lindt im Schokoladenmuseum präsentieren sich mit Mundschutz zeitgemäß: Aktuell sind Gold und Industriemetalle durch den Corona-Crash einen Blick wert. Die erwartete wirtschaftliche Erholung spricht für Rohstoffe und lässt Robeco an den Stellschrauben seiner Multi-Asset-Strategien drehen. | Foto: imago images / Horst Galuschka

Wir sehen bei der sonst wenig gefragten Anlageklasse Rohstoffe enormes Potenzial, sobald die gravierendsten Folgen der Einschränkung der Wirtschaftstätigkeit überwunden sind. Wir dürften den Tiefpunkt der Rezession im Zuge der Covid-19-Pandemie erreicht oder gerade hinter uns gelassen haben – demnach sollte die globale Nachfrage ab jetzt wieder steigen. Das dürfte auch für Rohstoffe gelten, speziell für Industriemetalle. Auch Edelmetalle verfügen in diversen wirtschaftlichen Situationen über Gewinnpotenzial – vor allem dann, wenn die Erholung der Weltwirtschaft einen Rückschlag erleidet oder wenn die Inflationserwartungen ansteigen.

Aus taktischer Sicht ist es daher jetzt an der Zeit, Rohstoffe überzugewichten. Wir haben das auf eine Weise umgesetzt, die sich auf Portfolioebene neutral auswirkt.

An den Rohstoffmärkten zeichnet sich ein neues Gleichgewicht ab

Die aktuellen Daten deuten an, dass der Industriesektor in besserer Verfassung aus der Coronavirus-Rezession hervorgeht als der Dienstleistungsbereich, für den nach wie vor Auflagen zur Eindämmung des Virus gelten wie Abstandsregeln. Solche Vorgaben werden in bestimmten Dienstleistungsbereichen länger anhaltende Auswirkungen haben als im Produzierenden Gewerbe, auf das der überwiegende Teil der Rohstoffnachfrage entfällt. Für diese Annahme spricht, dass die Einkaufsmanagerindizes im Dienstleistungsbereich weltweit wesentlich stärker gefallen sind als im Industriesektor und sich seither weniger stark erholt haben.

Neben dem Wiederanstieg der Nachfrage rechnen wir zudem mit Anpassungen auf der Angebotsseite. So zeichnet sich an den Rohstoffmärkten ein neues Gleichgewicht ab – eine Entwicklung, die in den nächsten Monaten und Quartalen anhalten dürfte. Ein gutes Beispiel dafür ist der Rohölbereich: Die OPEC-Staaten und weitere Förderländer haben das Angebot um fast 10 Millionen Barrel pro Tag verringert.

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Wir erwarten, dass sich auch bei Industriemetallen ein neues Gleichgewicht herausbilden wird, wenn auch in weniger zentralisierter Form. Die Märkte für Industriemetalle sind durch enorme geographische Entfernungen zwischen Produzenten und Abnehmern gekennzeichnet. Daher sind die Lagerbestände in den letzten Monaten nach oben geschossen. Durch die eingeschränkte Wirtschaftstätigkeit fand die Produktion praktisch keine Abnehmer.


Abbildung 1: Bei Rohstoffen werden wieder steigende Preise erwartet. Quelle: Bloomberg

Edelmetalle gut zur Diversifikation

Wir halten Edelmetalle nicht nur für eine gute Option bei einer Konjunkturerholung, sondern sie eignen sich auch zur Streuung im Portfolio. Ein entsprechendes Engagement kann Anlegern als Fallschirm dienen, sollten sich die Dinge in unerwarteter Weise entwickeln. Vor allem Gold gilt als eine Absicherung für unterschiedliche gesamtwirtschaftliche Szenarien. Der Status von Gold als sicherer Hafen bestätigte sich beispielsweise, als die Eindämmungsmaßnahmen für das Coronavirus die Weltwirtschaft einbrechen ließen: Im April stieg der Goldpreis auf mehr als 1.700 US-Dollar pro Feinunze. Damit näherte er sich den Kurshochs der Jahre 2011 und 2012 an. Im März und April erzielte Gold einen positiven Ertrag von mehr als sechs Prozent.

Zwar ist ein neuer Konjunkturabschwung nicht unser Basisszenario. Doch angesichts der außerordentlichen geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen weltweit, sehen wir Spielraum für steigende Inflationserwartungen, sobald der inflationsdämpfende Schock überwunden ist und es zu einer Erholung kommt.

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