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Aktualisiert am 27.04.2016 - 17:09 Uhrin AktienLesedauer: 4 Minuten

Schwellenmärkte Ist der Bric-Traum ausgeträumt?

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Nicht der Weisheit letzter Schluss

Entsprechend enttäuschend haben sich auch die Aktienmärkte des Quartetts zuletzt entwickelt. Über fünf Jahre liegt das Minus in Deutschland zugelassener Bric-Fonds zwischen knapp 10 und knapp 30 Prozent. Doch ist das ein Grund, in den derzeit verbreiteten Abgesang auf die Brics einzustimmen?

Kaum. Allenfalls lässt sich argumentieren, dass ein Bric-Ansatz nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wenn es um Schwellenländer-Investments geht. „Bloody Ridiculous Investment Concept“ nannte Société-Générale-Stratege Albert Edwards Bric-Produkte bereits, als die Marketing-Maschinerie noch in vollem Gang und Börsenkurse und Euphorie auf dem Höhepunkt waren. Eine Titulierung, die O’Neill durchaus amüsant findet, wie er einmal äußerte:

„Ich habe über das Bric-Konzept nie geschrieben, um eine Investmentidee zu transportieren, sondern in erster Linie, um ein volkswirtschaftliches Phänomen zu beschreiben.“

Jim O’Neill, ehemaliger Chefvolkswirt bei Goldman Sachs

Länder gehören weiter in jedes Schwellenland-Portfolio

Und in der Tat lässt sich trefflich darüber streiten, ob die Beschränkung auf vier Schwellenländer eine Erfolg versprechende Strategie sein kann. Das aber gilt freilich nicht erst, seit reine Bric-Investments den Anlegern keine Freude mehr machen. Nicht wenig sinnvoll erscheint, das Universum um weitere Schwellenländer zu erweitern, so wie es etliche Bric-Fonds mittlerweile tun.

Eines bleibt dennoch klar: Trotz der aktuellen Schwächen bleiben die vier Länder zumindest ein wichtiger Baustein für jedes ausgewogene Schwellenländer-Portfolio. Schließlich hat sich ihre Rolle für die Weltwirtschaft seit Veröffentlichung des ersten Bric-Papiers vor fast 15 Jahren stark verändert. Mohamed El-Erian, ehemaliger Pimco-Chef, ist überzeugt:

„Auch wenn Goldman Sachs gut daran getan hat, den Fonds neu zu definieren, bleibt die Bric-Idee doch sehr lebendig. Ihre analytische und politische Bedeutung wird in den kommenden Jahren eher noch zunehmen.“

Mohamed El-Erian, ehemaliger Pimco-Chef

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