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in HochzinsanleihenLesedauer: 3 Minuten

Scope-Analyse Die Luft wird dünner für offene Immobilienfonds

Der Erfolg offener Immobilienfonds wird sich 2016 fortsetzen. „Wir rechnen auch im laufenden Jahr mit milliardenschweren Zuflüssen“, sagt Sonja Knorr, Direktorin für Alternative Investments beim Analysehaus Scope.

Neben heimischen Investoren haben auch Anleger aus dem Ausland – vor allem aus Nordamerika und Asien – den deutschen Immobilienmarkt entdeckt. Unterm Strich schätzt Knorr die Zuflüsse bei den nicht in Abwicklung befindlichen offenen Immobilienpublikumsfonds auf über fünf Milliarden Euro in 2015. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr mit rund 2,8 Milliarden Euro.

Rahmenbedingungen sprechen für Immobilien

Der Hintergrund: Die ökonomischen Rahmenbedingungen sprechen aus Sicht vieler Investoren unverändert für Immobilieninvestments. Die Zinsen sind niedrig, die Nachfrage nach vermeintlich sicheren Anlagen mit auskömmlicher Rendite ist entsprechend hoch.

Immobilieninvestments versprechen zweierlei: Erstens eine Investition in Sachwerte, mit der sich von Inflationsangst geplagte Anleger in Sicherheit bringen wollen vor der Geldschwemme der Notenbanken. Zweitens bieten die Anlagen nach Angaben des deutschen Fondsverbands BVI derzeit eine durchschnittliche Gesamtrendite von 2,4 Prozent, und damit deutlich mehr als etwa Bundesanleihen.

Aber die Risiken sind deutlich gestiegen

Allerdings sind die Risiken deutlich gestiegen: „Der Markt ist in Teilen bereits heiß gelaufen“, sagt Knorr. „Die Luft für langfristige Erträge aus weiteren Wertsteigerungen ist entsprechend dünn.“ Das setzt die Fondsanbieter unter immer stärkeren Druck, solange die Zuflüsse hoch bleiben. „Viele Fonds gehen bereits dazu über, auf riskantere Investments als bisher auszuweichen.“, so Knorr.

Die Fondsmanager wollen meist keine Abstriche bei der Lage der Objekte machen, investieren aber zunehmend in Immobilien mit Leerstand und Sanierungsbedarf oder Projektentwicklungen. „Eine Projektentwicklung birgt größere Geldfluss-Risiken als der Ankauf einer voll vermieteten Immobilie“, sagt Knorr.


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