Normalerweise stehen bei Scope andere Unternehmen im Fokus, werden Fonds geratet und die Ergebnisse medial verbreitet – auch bei uns. Doch zuletzt tauchte das Unternehmen selbst häufiger in der Berichterstattung auf. So sind beispielsweise mehrere Personen von Scope zu Fondsconsult gewechselt:
All diese Wechsel können selbstverständlich Zufall sein und schlicht der Wunsch nach persönlicher Veränderung. Trotzdem lohnt sich ein genauerer Blick auf beide Unternehmen – besonders vor dem Hintergrund einer Pressemitteilung aus dem November vergangenen Jahres.
Eine engere Zusammenarbeit mit Fondsconsult bei der Fondsanalyse – das hatte Scope dort bereits angekündigt. Sie wollten „als Anbieter unabhängiger Fondsselektion“ weiter wachsen – und die Partnerschaft mit Fondsconsult sei für diese unabhängige Fondsselektion die ideale Voraussetzung, kommentierte damals Lars Edler, Geschäftsführer der Scope Funds Analysis, diese Entscheidung.
Neuaufstellung der Abteilungen bei Scope
Ursprünglich bestand die Fondsanalyse (Scope Fund Analysis) von Scope aus den Bereichen Mutual Funds (geleitet von Barbara Claus), Alternative Investment Funds (geleitet von Sonja Knorr), sowie der Fondsselektion unter Leitung von André Härtel.
Nun umfasst die Fund Analysis nur noch zwei Teams sowie sechs weitere Mitarbeiter in den Bereichen Operations, Daten, Website, Redaktion und Sales.
Florian Koch führt nun seit dem 1. Januar 2025 das Team Mutual Funds mit sieben Analysten. Daneben steht das Team Alternative Investment Funds, weiterhin unter der Leitung von Sonja Knorr. Ein eigenes Team Fonds-Selektion existiert nicht mehr.
Erhalten Kunden der Scope-Fondsanalyse nun also Berichte der Fondsconsult-Analysten?
Ganz so einfach ist es nicht. Auf Nachfrage von DAS INVESTMENT erklärt Scope die neue Aufgabenteilung: Demnach analysiert das Team Mutual Funds weiterhin die Fonds und Asset-Management-Gesellschaften. Die Ergebnisse daraus werden dann an Fondsconsult übergeben. Dort übernehmen deren Analysten – nach Vorgabe der Kunden – die spezifische Fondsselektion.
Warum dieser Schritt? „Neben der Vermeidung von Interessenskonflikten zwischen Analyse und Selektion hat dieses Setup den Vorteil, dass es deutlich besser skalierbar und somit für Wachstum geeignet ist“, heißt es von Seiten Scopes mit einem Verweis auf die Pressemitteilung von November 2024, dass Scope Fund Analysis mit Fondsconsult kooperiert. Auf diese Weise könnten sie deutlich mehr Kundenaufträge in der Fondsselektion stemmen, da sie durch die Kooperation mehr Kapazitäten hätten.
Und wie läuft es mit dem geplanten europaweiten Anbieten der Rankings?
Die gesamte Scope-Gruppe ist europaweit tätig und hat sieben Standorte: in Berlin, Frankfurt, London, Mailand, Madrid, Oslo und Paris. Im Fondsbereich liege der Fokus nach wie vor stark in der DACH-Region. Bei bestimmten analytischen Themen wie zum Beispiel dem Eltif sei die Analyse bereits in ganz Europa aktiv, wie es auf Nachfrage von DAS INVESTMENT hieß. „Für die Europäisierung weiterer Bereiche der Fondsanalyse schaffen wir derzeit die nötigen Strukturen und Kapazitäten“, heißt es ergänzend.
Beim monatlichen Fondsrating – das wir auch bei DAS INVESTMENT veröffentlichen – habe es übrigens keine Veränderungen gegeben. Dieses werde – wie bisher auch – vom Team Mutual Funds erstellt.
Hinweis der Redaktion: Fondsconsult wurde zur Kooperation ebenfalls angefragt, leider wurden die Fragen jedoch nicht beantwortet.